Die an Spitzenrestaurants gewöhnten Gaumen der Staatenlenker aus aller Welt sind bei der UNO mit einer Überraschung verwöhnt worden: Abfall. Die beiden Chefköche Dan Barber und Sam Kass kreierten für die Staats- und Regierungschefs, die am Nachhaltigkeitsgipfel teilnahmen, zum Mittagessen in New York ein Menü aus Lebensmitteln, die sonst in der Mülltonne gelandet wären. Zu essen gab es am Sonntag einen vegetarischen Burger und Pommes Frites.
«Es ist das typische amerikanische Essen - allerdings auf den Kopf gestellt», sagte Barber zu der Kreation. Der Burger bestand demnach aus Fruchtfleisch, das beim Saftauspressen übrigbleibt und für gewöhnlich in die Tonne wandert. Die Pommes Frites waren aus besonders stärkehaltigem Mais - der wird normalerweise an Tiere verfüttert.
Verschwendung von Lebensmitteln bislang kein Thema
Barber, einer der Besitzer des New Yorker Gourmet-Tempels Blue Hill, bezeichnete es als «Herausforderung, etwas Leckeres aus Zutaten zu kreieren, die sonst weggeworfen worden wären».
Barber entwickelte das Mittagsmenü vom Sonntag gemeinsam mit dem Koch Sam Kass, der früher im Weissen Haus in Washington arbeitete. Die Idee kam diesem in Hinblick auf die Klimakonferenz im Dezember in Paris. Jeder spreche davon, wie wichtig diese Verhandlungen seien, aber über die Verschwendung von Lebensmitteln werde bislang kaum diskutiert, sagte Kass.
UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon gestand nach dem Mittagessen ein, die Verschwendung von Lebensmitteln werde beim Thema Klimawandel «oft übersehen».
(sda/ccr)