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Finanzlexikon

Anlagefonds

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Definition

Ein Anlagefonds ist ein Finanzinstrument, das Kapital von großen und kleineren Anlegern nach einer von professionellen Vermögensverwaltern definierten Anlagestrategie investiert.

Hintergrund

Ein Vermögensverwalter bzw. Fondsmanager erhält von seinen Kunden den Auftrag, das ihm anvertraute Geld im Rahmen der definierten Fondsrichtlinien möglichst ertragsreich anzulegen. Diese Richtlinien von Anlagefonds können dem Verkaufsmaterial und Reglement eines Fonds entnommen werden. In der Regel steht der Fondsname bereits für den Anlageschwerpunkt. In den Prospekten ist zudem vermerkt, welche Kosten auf den Anleger zukommen und in welcher Form die Erträge verwendet werden. Hinsichtlich der Richtlinien bzw. Anlagestrategie kann ein Anlagefonds global investiert sein oder Aktien aus speziellen Ländern oder Branchen zusammenfassen. Darüber hinaus ist die Abbildung von Börsenindices ebenfalls möglich. So genannte Branchenfonds konzentrieren sich auf einzelne oder mehrere Wirtschaftssektoren. Dazu gehören zum Beispiel Anlagefonds für Rohstoffe, Biotechnik, Pharma, Nahrungsmittel, Versorgungsunternehmen, Finanzwerte, Technologie, Medien und Ökologie. Regionale Fonds richten sich auf größere Regionen wie zum Beispiel Nordamerika, Europa, Fernost oder einzelne Länder aus. Es sind natürlich auch Kombinationen aus verschiedenen Fondsrichtlinien möglich. Des Weiteren werden Anlagefonds aufgelegt, die nach ökologischen oder ethischen Richtlinien orientiert sein können. Das heißt, der Fonds investiert zum Beispiel nur in Werte, die nicht als umweltzerstörend gelten, Waffen herstellen oder konform mit der Scharia gehen. Insgesamt ist festzuhalten, dass das Risiko eines Anlagefonds mit dem Grad der Spezialisierung steigt, da die Fondsmanager in schlechten Börsenzeiten wegen dieser Richtlinien nicht in andere Aktien investieren dürfen. So gelten vor allem Branchenfonds als relativ risikoreich. Fondsmanager verfolgen je nach Richtlinie unterschiedliche Anlagestile. Dazu zählen der Blend- bzw. Core-Ansatz, der Growth- oder Value-Ansatz. Beim Blend- bzw. Core-Ansatz kommen Wachstums- als auch Substanzwerte ins Portfolio. Diese Strategien können sich je nach Richtlinie auch flexibel an die entsprechende Marktsituation anpassen. Beim Growth-Ansatz stehen bei der Auswahl der Firmen die positiven Wachstumsaussichten im Vordergrund. Das heißt, der Umsatz, Gewinn oder Cash Flow wachsen schneller als bei vielen anderen Firmen der Branche. Beim Value-Ansatz stehen eine günstige Bewertung sowie die Stabilität der Anlage mit Fokus. Der Fondsmanager investiert bei einem Value-orientierten Anlagefonds in vom Markt unterbewertete Firmen, die häufig mit relativ hohen Dividendenrenditen verbunden sind. Anlagefonds werden auch nach der Größe der Unternehmen zusammengestellt.

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