Definition
Ein Immobilienfonds (engl. „Real Estate Funds“) ist ein Anlagefonds, der Kapital von mehreren Anlegern bündelt und dieses direkt oder indirekt in Immobilien investiert. Immobilienfonds fokussieren in der Regel Immobilien aus einer bestimmten Region wie zum Beispiel die Schweiz oder Gewerbeliegenschaften in Europa etc.
Hintergrund
Der Anleger kann bei einem Immobilienfonds bereits mit kleineren Summen investieren und profitiert von dem Wertezuwachs als auch von den Mieteinnahmen. Immobilienfonds sind mindestens mit 51 Prozent des verwalteten Vermögens in bebaute bzw. unbebaute Grundstücke sowie Erbbaurechte und teilweise in Wohneigentumsrechte sowie in Anteile bestimmter Immobiliengesellschaften investiert. Wobei der größere Anteil des Vermögens auf Büro- und Gewerbeimmobilien entfällt. Das rührt daher, dass solche Anlagen meist ein besseres Preis—Ertrags-Verhältnis repräsentieren und zudem weniger Verwaltungsaufwand als Wohnimmobilien generieren. Es gibt im Grunde zwei wesentliche Merkmale wie sich Immobilenfonds unterscheiden: die Anlageregion und die Struktur des Fonds (offene und geschlossene Immobilienfonds).
Offene Immobilienfonds
Anlagegelder von Investoren werden uneingeschränkt angenommen und ausbezahlt. Die Finanzkrise von 2008 hat einen großen Schwachpunkt der offenen Immobilienfonds zu Tage gefördert: Sie funktionieren, wenn Einzahlungen und Auszahlungen sich in etwa die Waage halten. Sobald aber in kürzester Zeit viele Anleger ihr Geld zurückhaben wollen, bricht der Fonds zusammen und muss aufgelöst werden. Neuere Gesetzesregelungen in verschiedenen Ländern versuchen, die Rücknahmen für Anleger einzuschränken, um die Fonds zu schützen. Ein Immobilien-Aktien-Fonds entspricht einer Sonderform der offenen Immobilienfonds. Hier wird in börsenkotierte Immobilienaktien, so genannte Real Estate Investment Trusts (REIT), investiert, der eigentlich einem Aktienfonds entspricht, da das Geld nicht direkt im Immobilienbereich angelegt wird. Andererseits ist ein Immobilien-Aktien-Fonds liquide und ist jederzeit handelbar.
Geschlossene Immobilienfonds
Bei dieser Anlageform kann neues Kapital nur durch eine Kapitalerhöhung bei allen Anteilseignern erfolgen. Laufende Ein- und Auszahlungen sind nicht möglich, da der Fonds, wie der Name schon verrät, geschlossen ist. Der Erwerb und die Veräußerung der Anteile werden über die Börsen getätigt. Wobei der Börsenkurs nicht den offiziellen Nettoinventarwert des Fonds widerspiegelt.