«Diskontzertifikate mit nicht zu langer Laufzeit – weniger als ein Jahr – passen zur derzeitigen Lage am Aktienmarkt», sagt Georg von Wattenwyl, Derivateexperte bei der Bank Vontobel. «Die Aktienkurse sind seit März schon ziemlich gelaufen, und es ist wahrscheinlich, dass nun ein Seitwärtstrend ansteht», sagt von Wattenwyl. Mit Diskontzertifikaten lässt sich in Seitwärtsmärkten Geld verdienen. Das ist möglich, weil sie den Verkauf von Optionen beinhalten. Der Erlös davon wird in einen Diskont umgemünzt, das heisst, die Anleger erhalten beispielsweise Roche-Aktien 11,5 Prozent günstiger, als sie derzeit an der Börse gehandelt werden (Diskontzertifikat der Bank Vontobel, Valoren-Nr: 10  311  102). Tendiert die Aktie seitwärts, dann können Anleger die 11,5 Prozent als Gewinn verbuchen. Allerdings ist das Gewinnpotenzial gegen oben beschränkt. Wenn die Roche-Aktie mehr als 11,5 Prozent ansteigt, hätten Anleger im Nachhinein besser direkt in Roche-Aktien investiert. In Seitwärts- oder Baisse-Märkten haben die Zertifikate-Anleger immer die Nase vorne. Auf dem gleichen Prinzip beruhen die beliebten Reverse Convertibles. Hier wird der Verkaufserlös der Optionen nicht für einen Diskont verwendet, sondern für Zinszahlungen. Die Zinsen üben eine gewisse Anziehungskraft auf die Anleger aus. Fiskalisch sind sie allerdings weniger attraktiv, denn ein Teil dieser Zahlungen muss versteuert werden. Anleger sollten deshalb Diskontzertifikate bevorzugen.

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Aufpassen sollten Anleger bei Kapitalschutz- und Hebelprodukten. Sie werden oft zur Unzeit gekauft: Hebelprodukte nach langer Haussephase, dann, wenn eigentlich Kapitalschutzprodukte gekauft werden sollten. Kapitalschutzprodukte nach langer Baissephase, wenn die Verunsicherung und das Bedürfnis nach Sicherheit am grössten sind. Anleger sollten folglich Hebelprodukte genau dann kaufen, wenn sie sich intuitiv für Kapitalschutzprodukte entscheiden würden.