Seit dem Ende der Negativzinsphase werden Kassenobligationen und Termingeldkonten für Anleger wieder zunehmend interessanter. Die Verzinsung sei derzeit klar höher als auf Sparkonten, schreibt das Vergleichsportal Moneyland.ch in seinem neuen Kassenobligationen-Vergleich. Allerdings gebe es je nach Bank grosse Unterschiede.

Die durchschnittlichen Zinssätze liegen laut der am Dienstag veröffentlichten Moneyland-Erhebung derzeit bei 1,32 Prozent für zweijährige, bei 1,43 Prozent für fünfjährige und bei 1,61 Prozent für zehnjährige Kassenobligationen. Im Vergleich dazu offerierten Sparkonten für Erwachsene im Durchschnitt einen Zinssatz in der Höhe von gerade einmal 0,53 Prozent.

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Allerdings zeigen die Zinssätze je nach Bank grosse Unterschiede. In der Erhebung bei über 50 Banken liegen die Zinsen für zweijährige Kassenobligationen zwischen 0,125 und 1,95 Prozent - den höchsten Satz gibt es dabei bei der Hypo Vorarlberg.

Bei den fünfjährigen Kassenobligationen liegt die Bandbreite der offerierten Zinsen zwischen 0,5 Prozent und 2,25 Prozent, bei zehnjährigen Kassenobligationen zwischen 0,8 Prozent und 2,75 Prozent - für beide Laufzeiten gibt es jeweils bei der Cembra Money Bank die höchsten Sätze.

Wieder im Angebot

Die Nachfrage nach Kassenobligationen und ähnlichen festverzinslichen Produkten wie etwa Termingeldkonten haben seit dem vergangenen Jahr wieder deutlich zugenommen, wie der Vergleichsdienst mit Verweis auf Aussagen von mehreren Banken schreibt. Einige Finanzinstitute hätten während der Negativzinsphase gar keine neuen Kassenobligationen mehr angeboten und diese erst Ende 2022 wieder ins Produktportfolio aufgenommen.

Die meist von Privatpersonen nachgefragten Kassenobligationen gelten als vergleichsweise sichere Anlagen, sie sind bis 100'000 Franken auch der Einlagensicherung unterstellt. Das Geld ist dabei allerdings, anders als bei Sparkonten, für die gewählte Laufzeit blockiert. Anders als die Sparkonten reagierten die Zinssätze für Kassenobligationen jeweils schnell auf Veränderungen des Leitzinses durch die Schweizerische Nationalbank (SNB).

Geringe Zinsdifferenz

Auffällig sei derzeit die kleine Zinsdifferenz zwischen langen und kurzen Laufzeiten von Kassenobligationen, stellt Moneyland fest. Dies deute darauf hin, dass sich das Zinsniveau bald stabilisieren und in den kommenden Jahren wieder sinken wird.

Dabei sei es noch unklar, ob die Zinserhöhungen der SNB ausreichten, um die Inflation nachhaltig auf ein Niveau unter 2 Prozent zu drücken. Im Mai lag die Teuerung in der Schweiz bei 2,2 Prozent.

(sda/mbü)