Die Firma Open AI hat mit viel finanzieller Unterstützung von Microsoft ihre künstliche Intelligenz Chat GPT im November 2022 lanciert und damit Google-Mutter Alphabet herausgefordert. Nun reagiert Google und will einen eigenen Chatroboter lancieren, der Bard getauft wurde. Damit macht Google im Namenswettbewerb nur den zweiten Platz im Vergleich mit Chat GPT.

Wer Chat GPT fragt, warum Google sein Pendant Bard nennt, erhält zur Antwort: «(...) Weil es eine Anspielung auf die bardische Tradition der Dichtung und Geschichtenerzählung ist. Ein Barde war ein Minstrel, ein Sänger und Geschichtenerzähler, der in vielen Kulturen eine wichtige Rolle in der Überlieferung von Geschichten und Informationen spielte. Google hat den Namen «Bard» gewählt, um zu zeigen, dass ihr Chatroboter auch eine Art von Geschichtenerzähler oder Informationsvermittler ist.»

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Variantenreichtum: Fokus auf künstlerischen Anspruch der Texte

Vielleicht ist es ein Hinweis, dass Google mit seinem Bard den Fokus auf Texte mit künstlerischem Anspruch legen will. Was genau kommt, bleibt abzuwarten, denn bisher dürfen nur wenige Auserwählte Bard testen. Auf jeden Fall tut Konkurrenz im Geschäft mit der künstlichen Intelligenz gut, denn die bringt Variantenreichtum und führt zu besseren Produkten.

Die Frage ist, ob Google mit seinem Bard ebenso schnell Nutzerinnen und Nutzer gewinnt, wie das Chat GPT gelungen ist. Noch nie hat eine Anwendung so schnell 100 Millionen Nutzende gewinnen können. Nur zwei Monate dauerte es bei Chat GPT, während Tiktok dafür 9 Monate brauchte, Instagram 30 und Spotify 35 Monate.

Ungewissheit und sichere Sieger

Wie der Wettbewerb zwischen Alphabet und Open AI ausgeht, ist offen. Auch wenn Alphabet fast unbegrenzte Ressourcen hat, gelingt der Firma nicht immer der Durchbruch in neuen Geschäftsfeldern. Wer erinnert sich noch an Google+, den Facebook-Konkurrenten?

Während vorerst ungewiss ist, wie die Schlacht zwischen den zwei Firmen ausgeht, ist heute schon klar, wer profitieren wird. Sowohl Open AI als auch Alphabet müssen enorm in Rechenpower investieren. Dies nicht zuletzt, weil die Anfrage eines Nutzers oder einer Nutzerin an eine künstliche Intelligenz etwa das Siebenfache an Rechenpower benötigt wie eine Suchmaschinenanfrage bei Google. Das heisst, es werden sehr viel neue Computerchips bestellt werden. Davon dürften Firmen wie Nvidia, Taiwan Semiconductor Manufacturing Company (TSMC), ASML Holding und Advanced Micro Devices profitieren.