Was haben der Turm zu Babel und jener zu Basel gemeinsam? Beide strebten in die Höhe, und beide hatten beziehungsweise haben massive Probleme: der Babel-Turm, weil er zusammenfiel; der Messeturm, weil er keine Mieter findet. Zwar ziehen im neuen Basler Wahrzeichen bald das Sorat-Hotel und die Messe Basel ein. Doch die Büroräume zwischen dem 18. und dem 30. Stock sowie die Aussichtsbar in der31. Etage stehen leer – obwohl die verantwortliche SPG Intercity seit einem Jahr nach Mietern Ausschau hält. «Statt eines Sprints gibt es jetzt einen Marathon», sagt Anton Richner von der SPG Intercity Basel. Er und seine Kollegen hatten mit über tausend Interessenten Kontakt. Geht es ums höchste Gebäude der Schweiz, wird nicht nur bei der Höhe, sondern auch mit den Mietpreisen geklotzt. Monatlich 25 000 Franken kostet ein Geschoss mit einer Fläche von 690 Quadratmetern. Bei höher gelegenen Stockwerken klettert der Preis bis auf 33 000 Franken. Nur hält die teure Höhenluft Interessenten ab. So entgehen dem Eigentümer mangels Mietern pro Monat rund 389 000 Franken an Einnahmen. In einem Jahr wären dies fünf Millionen Franken. Zusätzlich schlagen sich geschätzte sechs Millionen an Hypothekarkosten für das 150 Millionen Franken teure Gebäude zu Buche. Dazu gesellen sich die Unterhaltskosten. Keine guten Aussichten also für die Aktien der Swiss Prime Site, Eigentümerin des Basler Messeturms. Dennoch will die der CS Group nahe stehende Immobiliengesellschaft derzeit an der Preisgestaltung nicht rütteln und sucht nach anderen Lösungen. So können Interessenten neuerdings Viertelgeschosse und Kleinflächen mieten, während bisher nur das ganze Stockwerk zu haben war. «Ebenso führt die Zurückhaltung ausländischer Mietinteressenten zwangsläufig zu einer Konzentration auf lokale Mieter», so Richner.
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