Der Bitcoin-Preis baut die seit Wochen anhaltenden Verluste weiter aus und fällt deutlich unter die in den letzten Wochen noch gehaltene 10'000 Dollar-Marke zurück.
Die Gründe dafür seien laut Marktbeobachtern bei Regulationsforderungen an Banken zu suchen, als auch beim Verkauf von umfangreichen Bitcoin-Beständen, die der Insolvenzverwalter der 2014 Konkurs gegangenen Kryptowährungsbörse Mt. Gox auf den Markt wirft.
Am Mittwoch am späten Vormittag kostet ein Bitcoin (BTC) auf der europäischen Handelsplattform Bitstamp 8925 Dollar. Im Vergleich zur Vorwoche ergibt sich damit ein Minus von rund 15,4 Prozent.
Die Marktkapitalisierung des Bitcoin beträgt laut "Coinmarketcap" rund 153 Milliarden Dollar und damit gut 26 Milliarden weniger als noch vor Wochenfrist.
Über 400 Milliarden Dollar an Bitcoins verkauft
Der Kapitalabfluss hat laut Marktbeobachtern mit den seit Dezember erfolgten Verkäufen von Bitcoin-Beständen aus dem Konkurs von Mt. Gox zu tun. Anfang 2014 war bekannt geworden, dass die damals mit Abstand grösste Bitcoin-Börse der Welt einem Hackerangriff zum Opfer gefallen war. Die Angreifer sollen mehr als 600'000 Bitcoins mit einem damaligen Wert von 400 Millionen Dollar gestohlen haben.
Der Insolvenzverwalter der dadurch Konkurs gegangenen Mt. Gox Börse erklärte vor einer Woche, dass von der Insolvenzmasse bereits über 35'000 Bitcoins verkauft worden seien. Dies entspreche Einnahmen von 405 Millionen Dollar, die nun den Gläubigern zufliessen sollen.
Der Stellungnahme des Insolvenzverwalters ist zudem zu entnehmen, dass in Absprache mit dem zuständigen japanischen Gericht beschlossen wurde, trotz des Preiszerfalls weitere Verkäufe zu tätigen.
Der ehemalige Geschäftsführer von Mt. Gox, Mark Karpeles, hat ausserdem gemäss Medienberichten bestätigt, dass die Bitcoins zwischen Dezember und Februar verkauft worden sind.
Banken machen Druck
Ein Grund für die anhaltende Unsicherheit im Kryptomarkt sei aber auch der Druck der Banken für mehr Regulierung, meint Swissquote-Analyst Arnaud Masset. "Das Geschäftsmodell der Banken ist durch die Blockchain-Technologie gefährdet", schreibt er in einem Kommentar. Daher hätten die Finanzhäuser das Interesse, durch neue Regulierungen Zeit zur Anpassung zu erhalten.
Beispielsweise habe eine US-Bank die Börsenaufsicht SEC überzeugen können, dass der Handel mit Kryptowährungen gewissen Vorschriften entsprechen müsse. Konkret sei dem finnischen Broker Prasos unter dem Vorwurf der Geldwäscherei die Zusammenarbeit zur Umwandlung von Kryptowährungen in Euro mit vier von fünf Partnerbanken untersagt worden.
Ether ebenfalls tiefer
Unter dem Verkaufsdruck des Bitcoins leiden auch andere grosse Kryptowährungen. Die zweitgrösste davon, Ether, verliert im Wochenvergleich rund 13 Prozent auf 692 Dollar.
Die Marktkapitalisierung aller auf Coinmarketcap aufgeführten Kryptowährungen beträgt rund 372 Milliarden Dollar gegenüber 452 Milliarden vor Wochenfrist. Der Bitcoin hält sich derweil weiterhin über der 40 Prozent-Marke bezüglich Anteil an der Gesamtmarktkapitalisierung.
(sda/bsh)