Ausgelöst durch die Furcht vor einem Handelskrieg zwischen den USA und anderen Ländern trennen sich Anleger massenweise von risikoreichen Anlagen wie Bitcoin. Am Montagmorgen kostete ein Bitcoin auf der Handelsplattform Bitstamp zeitweise weniger als 92'000 Dollar. Am Freitag notierte der Kurs noch bei über 105'000 Dollar.
Experte Stephen Innes vom Vermögensverwalter SPI Asset Management befürchtet, dass die Turbulenzen am Kryptomarkt auf andere Anlageklassen ausstrahlen könnten. Es handele sich nicht nur um einen Krypto-Ausverkauf, sondern Investoren verkauften spekulative Vermögenswerten. Diejenigen, die auf Pump gekauft haben, bräuchten angesichts fallender Kurse Liquidität. Privatinvestoren dürften zudem verstärkt profitable Positionen abstossen, weil sie mehr Ungemach fürchteten.
Der Risikoappetit auf Bitcoin könnte also zumindest vorerst gestillt sein, hält Timo Emden von Emden Research fest: «Ein Cocktail der Unsicherheit, bestehen aus Zoll, Inflations- und Zinssorgen lässt Anleger Reissaus nehmen.»
Im Januar zur Amtseinführung von Trump war der Preis für einen Bitcoin noch bis auf einen Rekord von gut 109'000 Dollar gestiegen. Trotz der Kursverluste ist der Bitcoin immer noch über ein Drittel teurer als vor der Wahl von Trump zum US-Präsidenten im November. So versprach Trump, die Regulierungen für Kryptowährungen zu lockern. Ausserdem ist er für eine nationale Bitcoin-Reserve der USA.
Im restlichen Kryptomarkt herrscht derweil ebenfalls Ausverkauf. So notierte etwa die nach Marktkapitalisierung zweitgrösste Kryptowährung Ether im Vergleich zum Vortag 16 Prozent tiefer auf 2597 Dollar.