Es war der grösste Eintages-Verlust seit Februar: In der Nacht zum Sonntag verlor die führende Krypto–«Währung» etwas mehr als 15 Prozent und erreichte den Stand von 51'707 Dollar. Danach setzte eine Erholung ein, aber mit 56'800 Dollar notierte der Kurs auch am Montag noch um fast 8'000 Dollar unter dem Rekordwert.
Auch das zweitgrösste Token, Ether, fiel vorübergehend um bis zu 18 Prozent. Und der Dogecoin – eine in den letzten Tagen stark angeheizte «Alternativ-Krypto-Münze» – verlor knapp 10 Prozent innert 24 Stunden.
Hinter den Rückschlägen steht die Spekulation, dass das US-Finanzministerium gegen die Geldwäscherei vorgehen will, welche via derartige Digitalwährungen vorgenommen wird.
«Funny Business»
Die Zentralbank der Türkei hatte zuvor jede Zahlung mit Kryptowährungen untersagt; das Verbot gilt ab 30. April. Eine Erklärung: Die Anonymität hinter den Digitalmünzen berge zu grosse Verlustrisiken.
Das Beispiel zeigt, dass staatliche Instanzen relativ einfach die Kryptowährungen abwürgen können: Der ganze Kursanstieg der letzten Wochen basiert stark darauf, dass mehr und mehr etablierte Unternehmen – Autokonzerne wie Tesla, Kreditkartenfirmen, Grossbanken – begannen, Bitcoin und Ether als Zahlungs- oder Anlagemittel zu akzeptieren. Diese Ebene liesse sich jederzeit per Verordnung wieder aushebeln.
Der amerikanische Notenbankchef Jerome Powell sagte letzte Woche, Bitcoin sei «a little bit like gold» - insofern, dass es eher ein Spekulations- als ein Zahlungsvehikel sei. EZB-Präsidentin Christine Lagarde hatte im Januar Kritik geäussert daran, dass der Bitcoin kriminielle Aktivitäten begünstige – die Kryptowährung ermögliche «funny business», so Lagarde.
(«Bloomberg», rap)
1 Kommentar
Der Ansatz, gegen die Geldwäschrei vorzugehen, ist längst fällig. Aber gegen die Scheingeschäfte müsste man auch vorgehen, da die sind die Behörden (FINMA, BAFIN, FCA etc.) zu nachsichtig!