Beinahe ein Jahr mussten die Anleger warten, bis sich mit dem Handelshaus DKSH wieder ein Unternehmen neu an die Schweizer Börse SIX wagte. Letztes Jahr gab es mit Hochdorf und der Rieter-Abspaltung Autoneum bloss zwei Börsengänge im Mai. Kein Vergleich zum Boomjahr 2000, als sich in der Technologie-Euphorie gleich 27 Unternehmen auf dem Schweizer Tableau kotieren liessen. Viele dieser Firmen sind inzwischen ebenso Geschichte wie der damals eigens geschaffene Neue Markt.

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Nach dem erfolgreichen Début von DKSH ortet Börsen-CEO Christian Katz nun aber Nachholbedarf: «Der erfolgreiche Börsengang hat gezeigt, dass solche Unternehmen auf Nachfrage stossen.» Er hofft, dass sich andere Kandidaten dadurch ermutigen lassen.

Philipp Hofstetter, Leiter Corporate Finance bei PricewaterhouseCoopers, glaubt jedoch, dass das IPO-Geschäft in diesem Jahr wegen der Eurokrise noch harzig sein wird. Mit der vorübergehenden Rettung Griechenlands steht das IPO-Fenster zwar schon wieder etwas offener als auch schon. Champagnerlaune wird aber nicht aufkommen. «Ich kann mir vorstellen, dass nach den Sommerferien noch zwei oder drei Kandidaten an die SIX kommen», so Hofstetter. Das wird aber auch davon abhängen, wie sich der Aktienkurs von DKSH entwickelt.

Falls es ab dem zweiten Quartal an der Schweizer Börse tatsächlich zu weiteren IPO kommt, sollten Anleger sich nicht von der Euphorie um Börsengänge blenden lassen. Es gelten die normalen Prüfkriterien wie bei einem Aktienkauf. Gregor Greber, CEO des Vermögensverwalters zCapital, richtet sein besonderes Augenmerk nebst der Bilanz- und Ertragsanalyse auf den bisherigen Leistungsausweis, die geplante Informationspolitik und die Corporate Governance. «Dringend sollte hinterfragt werden, warum die Firma den Gang an die Börse plant und was eine Kotierung in der Firmenstrategie bewirken soll», so der Fondsmanager.