1,4 Milliarden Kubikkilometer Wasser gibt es auf diesem Globus. Davon sind 36 Millionen Kubikkilometer oder 2,5 Prozent Süsswasser. Genug für alle Erdenbürger, sollte man meinen. Die beiden Bücher beweisen das Gegenteil. Barlow und Clarke beschreiben den Kampf um den lebenswichtigsten Rohstoff unter dem Aspekt des «globalen Geschäfts» und weisen nach, dass die zunehmende Privatisierung der Wasserversorgung weder zu erhöhter Versorgungssicherheit noch zu tieferen Wasserpreisen führt. Shiva beschreibt die Auswirkungen der weltweiten Oligopolisierung des Wassermarktes auf die Menschen in der Dritten Welt, die heute pro Kopf am wenigsten konsumieren und am dringendsten auf eine sichere Versorgung angewiesen wären.
Beide Bücher kommen zum gleichen Schluss. Die weltweiten Wasserreserven werden immer knapper. Wenn wir deren Verteilung weiterhin den Gesetzen des Marktes überlassen, verspricht das zwar ein gigantisches Geschäft, wird aber über kurz oder lang zu blutigen Verteilkämpfen in den unterversorgten Gebieten führen. Die Kriege um das Erdöl werden sich daneben wie ein sanftes Vorgeplänkel ausnehmen. Höchste Zeit, den Zugang zum Lebenselixier Wasser nicht nur zu den «Bedürfnissen» der Menschen zu erklären, wie das beim Weltwasserforum 2000 in Den Haag geschah, sondern zum Menschenrecht.
Maude Barlow, Tony Clarke Blaues Gold Verlag Antje Kunstmann, München, 336 Seiten, Fr. 42.30 |
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Vandana Shiva Der Kampf um das blaue Gold Rotpunktverlag, Zürich, 215 Seiten, Fr. 30.– |