Herr Manser, gibt es Marktszenarien, in denen sich strukturierte Produkte (Strukis) besonders bewähren?

Im Gegensatz zu anderen Anlageinstrumenten bieten sie auch bei Seitwärtsmärkten attraktive Renditen. Dann gibt es kaum Alternativen zu Strukis. Sie sind aber bei jedem Börsenwetter einsetzbar und haben ihren Nutzen auch als Absicherungsinstrumente unter Beweis gestellt.

Welche Rolle spielt heute die Emittentenqualität?

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Die Emittentenqualität ist nach wie vor für viele Anleger relevant. Besonders die institutionellen Käufer müssen aus regulatorischen Gründen auf das Emittenten-Rating achten.

Wie gut haben sich neue Features wie COSI bewährt?

Sehr gut, COSI hat sich definitiv zur Erfolgsgeschichte entwickelt und wird in steigendem Masse auch als Qualitätsmerkmal von den Anlegern wahrgenommen. Mit COSI bietet die Schweizer Derivatebörse Scoach eine Dienstleistung, die es international kein zweites Mal in dieser Form gibt. Damit wird auch der Finanzplatz Schweiz gestärkt.

Immer wieder werden spezielle Themen wie «seltene Erden» oder «Wasser» in Strukis verpackt. Ist dies für Anleger sinnvoll?

Es gibt hier echte Perlen unter den Angeboten, teilweise aber auch Rohrkrepierer. Man kann zwar im richtigen Land oder in der richtigen Branche investiert sein, nimmt aber über die vorgegebene Auswahl die falschen Unternehmen in sein Depot.

Bei Gold/Edelmetallen: Wann sind hier Strukis sinnvoll, wann Alternativen (physisch, Fonds)?

Zur Ausnützung kurzfristiger Kursunterschiede, zur Spekulation oder Absicherung empfehlen sich Hebelprodukte ohne physische Hinterlegung. Bei diesen ist die Differenz zwischen Ankaufs- und Verkaufskurs klein und sind die Kosten tief. Produkte mit physischer Hinterlegung sind nur dann zu bevorzugen, wenn man mit dem Zusammenbruch des Finanzsystems rechnet, was allerdings kein realistisches Szenario ist.

Umstritten sind Agrar-Commodities als Asset-Klasse.

Derivate auf Agrargüter sind ganz klar etwas für aufgeklärte Anleger, die wissen, was die Begriffe Contango und Backwardation bedeuten. Wer damit umgehen kann und den Zielmarkt täglich im Auge behält, kann dank Strukis aber auch im Agrarbereich sehr attraktive Renditen erwirtschaften.

Wie sieht es mit den Kosten aus?

Insgesamt sind die Gebühren deutlich transparenter als noch vor einigen Jahren.

Was bringt die Zukunft?

Ein Trend ist die kundenspezifische Anfertigung von Strukis, was oft schon ab Mindestinvestitionssummen von 20 000 Franken möglich ist. Das bieten neue Derivate-Plattformen im Internet.