Einen eindrucksvollen Sieg hat Keith Meister bereits erzielt: Die Fusion von Clariant und Huntsman konnte der aktivistische US-Investor mit seinem Fonds Corvex beerdigen. Im August hatte er allerdings eine deutlich grössere Beute ins Visier genommen – mit 400 Millionen Dollar kaufte er sich beim Nahrungsmittelhersteller Danone ein, damit hält Meister nicht viel mehr als ein halbes Prozent der Aktien. Und so gibt sich weder Danone-Boss Emmanuel Faber beunruhigt, der bisher ausdrücklich keine Gegenmassnahmen ergriffen hat, noch hat Meister bis jetzt konkrete Forderungen an den Konzern lanciert.
Danone gilt im Vergleich zu den Wettbewerbern Unilever und insbesondere Nestlé als unterbewertet, wächst derzeit kaum und hinkt im wachsenden Segment gesundheitsfördernder Nahrung hinterher – Faber hatte aber schon angekündigt, in diesem Bereich nachzulegen. Bisher hat Meisters Paket an der Börse kaum an Wert zugelegt, ähnlich wie der Nestlé-Anteil des Hedge-Fund-Managers Daniel Loeb, obwohl dieser Aktien für 3,5 Milliarden Dollar gekauft hat.
Nicht mehr unantastbar für Übernahmen
Meisters Investment mag sich für ihn noch nicht ausgezahlt haben, gilt aber als Signal: dass Danone trotz Frankreichs restriktiver Industriepolitik nicht mehr als unantastbar für Übernahmen gilt. Als mögliche Käufer werden etwa Kraft Heinz gehandelt, die von Multimilliardär Warren Buffett gestützt wird und mit dem Versuch scheiterte, Unilever zu übernehmen, aber auch die Getränkemultis Coca-Cola und Pepsi-Co, die ebenfalls den wachsenden Markt Gesundheit entdeckt haben. Doch bisher zeigen sich die Nahrungsmittelhersteller resistent gegen die lang erwartete Konsolidierungswelle in der Branche.