In den vergangenen vier Jahren beauftragten mich zahlreiche Anleger mit einer unabhängigen Analyse ihres Wertschriftendepots. Nach all der Zeit sehen wir uns heute wie damals mit denselben Problemen in den Depotstrukturen konfrontiert. Darum wollen wir hier noch einmal die häufigsten Mankos beschreiben. Der grösste Fehler, den Anleger immer wieder begehen, ist, keine klare Anlagestrategie zu formulieren. Das ist besonders bedauerlich, weil die Strategie 70 bis 90 Prozent des Anlageerfolgs ausmacht. Anlagestrategie. Es ist enorm wichtig, dass die Anlagestrategie der Risikofähigkeit und -bereitschaft entspricht sowie den Einkommensbedarf des Investors und den Anlagezeitraum berücksichtigt. Das Depot muss aktiv bewirtschaftet werden. Je nach Marktsituation sollten die langfristige Aktienquote, gewisse Regionen oder Branchen vorübergehend über- oder untergewichtet werden (taktische Asset Allocation). Dadurch kann die Rendite optimiert werden, was bis zu 20 Prozent der Performance auszumachen vermag. Bei Marktverwerfungen gilt es, einen kühlen Kopf zu bewahren. Das bedeutet, zuerst die Situation zu analysieren und dann Entscheide zu treffen. Ein hektisches Hin und Her verursacht häufig nur Kosten. Die Qual der Wahl. Fondsanlagen haben an Bedeutung gewonnen. Aufgrund des unbegrenzten Angebots ist eine sorgfältige Auswahl zwar schwierig, aber relevant. Ein Kostenvergleich ist unabdingbar. Häufig wird beim reinen Kostenvergleich aber der Nutzen des aktiven Managements von Fonds unterschätzt. Trotzdem sind die Anleger im Zweifelsfall mit einem ETF besser beraten. Zudem muss berücksichtigt werden, dass die Performance eines Fonds in der Vergangenheit nicht direkt Rückschlüsse auf die zukünftige Performance zulässt. Bei Themenfonds ist Vorsicht geboten. Meist werden sie angeboten, wenn der Trend bereits wieder am Abklingen ist. Wie weiter? Es lohnt sich, eine regelmässige Überprüfung des Depots mittels Analyse von Rendite, Risiken und Kosten durchzuführen. So lassen sich Probleme in der Depotstruktur wie Klumpenrisiken (Titel, Branche, Region, Währung usw.) auf ein Minimum reduzieren. Auch können die Anlagen optimal auf das individuelle Profil (Risiko und Erwartungen) abgestimmt werden. Tipps:
  • Anlagestrategie auf die individuellen Ziele und Bedürfnisse ausrichten
  • Risikofähigkeit und -bereitschaft regelmässig überprüfen
  • Diversifiziert investieren
  • Depot periodisch in Bezug auf Rendite, Kosten und Risiken prüfen
  • Anlageprodukte vergleichen bzw. sorgfältig auswählen
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