Ausgangslage. Herr K. ist 66 Jahre alt und verfügt über ein Renteneinkommen von 80  000 Franken. Vor kurzem wurden ihm aus einer Lebensversicherung 300  000 Franken ausbezahlt, die er defensiv investieren will. Von einer Bank erhielt er einen Anlagevorschlag, zu dem er eine Zweitmeinung einholen wollte.

Defensive Strategie. Im derzeit sehr dynamischen Investitionsumfeld und bei einer risikoarmen Anlagepolitik, wie sie hier verfolgt wird, muss der Bonität der Schuldner grosse Aufmerksamkeit geschenkt werden. Aus heutiger Sicht ist die Bonität der ausgewählten Obligationen in Ordnung.

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Übergewichtung. Bei den Obligationen ist die Branche der Finanzdienstleister zu sehr übergewichtet. Die Krise ist gerade in diesem Bereich noch nicht überwunden. Obligationen mit einer Laufzeit von vier Jahren und mehr sind wegen des grossen Zinsänderungsrisikos nicht empfehlenswert.

Länder-Diversifikation. Positiv ist, dass auch Indexfonds (ETF), die sehr kostengünstig sind, eingesetzt werden. Bezüglich der Schwellenländer bevorzugen wir Fonds, die in verschiedene Länder statt in einen einzelnen Staat (Brasilien) investieren.

Problematisches Agio. Beim Immobilienfonds deutet der Aufpreis von 35 Prozent zum Buchwert auf eine erhebliche Überbewertung hin. Das Agio sollte 10 bis 15 Prozent nicht übersteigen.

Wie weiter? Grundsätzlich ist der Anlagevorschlag der Bank sinnvoll. Wir empfehlen aber, die Obligationenanlagen breiter zu streuen und die Laufzeiten zu optimieren. Von Investitionen in überbewertete Immobilienfonds ist abzusehen. Als Portfolioergänzung eignen sich Edelmetallanlagen: Sie bieten auch einen Schutz gegen Inflation.