Ausgangslage. Der Unternehmer E.P. aus D. ist 50 Jahre alt und verheiratet. Er verfügt über ein Erwerbseinkommen von 140 000 Franken und besitzt eine schuldenfreie Eigentumswohnung im Wert von 600 000 Franken. Das Wertschriftenvermögen beträgt rund 700 000 Franken, wovon 400 000 Franken in Obligationen, Rohstoffe sowie Immobilien und 300 000 Franken in Exchange Traded Funds (ETF) investiert sind.
Grosse Popularität. Die Aktienquote setzt sich ausschliesslich aus ETF, die Indizes nachbilden, zusammen. ETF gelten als sicher, transparent, liquid und einfach. Deshalb erfreuen sich diese börsengehandelten Fonds grosser Beliebtheit und erleben einen Boom. Aber Vorsicht: Nicht alle ETF verfügen über die gepriesenen Eigenschaften.
Versteckte Kosten. Beim Gebührenvergleich reicht ein Blick auf die Gesamtkostenquote (Total Expense Ratio, TER) nicht aus. Es sollten auch Zusatzerträge, der Umgang mit Dividenden, die Qualität der Indexnachbildung beziehungsweise die Abweichung von der Indexperformance oder mögliche zusätzliche Kosten berücksichtigt werden. Dies kann dazu führen, dass die effektiven Gesamtkosten von ETF erheblich über der angegebenen TER liegen.
Exotische Produkte. Aufgrund der Popularität der ETF wird die Angebotspalette immer breiter. Es sind ähnliche Entwicklungen zu beobachten wie bei den traditionellen, aktiv gemanagten Fonds. Immer öfter werden ETF mit einer hohen Spezialisierung emittiert. Mittlerweile gibt es für fast sämtliche Länder, Branchen, Anlagestile und -klassen den passenden ETF. Einfachheit und Liquidität bleiben bei den exotischen Produkten aber oft auf der Strecke.
Wie weiter? Man sollte keine ETF kaufen, die man nicht versteht. Produkte auf gängige Indizes sind meistens einfach und haben ein Fondsvolumen, das eine ausreichende Liquidität gewährleistet. Ausserdem gibt es auf die gängigen Indizes in der Regel ETF von mehreren Anbietern, sodass der Markt bezüglich Produktqualität und Preis spielt.