Ausgangslage.
Die Eheleute W.P. sind beide 62 Jahre alt und haben ein Einkommen von 160 000 Franken. Neben einem Wertschriftendepot im Umfang von 400 000 Franken und einer Liquiditätsreserve von 100 000 Franken besitzt das Ehepaar ein unbelastetes Einfamilienhaus im Wert von 800 000 Franken.
Zu viele Immobilien..
Die direkten und indirekten Immobilienanlagen machen gut 70 Prozent des Vermögens aus. Damit ist die Immobilienquote zu hoch. Zudem ist der Kurswert der Immobilienfondsanteile und -aktien teilweise viel höher als der Buchwert: Die Titel werden mit einem Aufpreis (Agio) von 21 bis 37 Prozent gehandelt. Ein angemessenes Agio sollte klar unter 15 Prozent liegen.
Attraktive Immobilien.
Das tiefe Zinsniveau macht Immobilienfonds mit einer Ausschüttungsrendite von 3 bis 3,5 Prozent zu einer attraktiven Alternative zu Obligationen. Ausserdem gelten Immobilien als relativ inflationsresistent. Dies ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass die Mieten vielerorts an den Landesindex der Konsumentenpreise geknüpft sind. Ein mehr oder weniger stabiler Ertrag wird also mit einem impliziten Inflationsschutz kombiniert.
Gefahren.
Die relativ hohen Renditen (Kurssteigerung plus Ausschüttung), die indirekte Immobilienanlagen abwerfen, müssen oft teuer – mit Agios von 15 Prozent und mehr – erkauft werden. Die Erwartungen an steigende Inventarwerte und Mieteinnahmen sind wahrscheinlich aber zu hoch gesteckt. Kommt es diesbezüglich zu einer Korrektur, ist mit Kursverlusten zu rechnen.
Wie weiter?
Indirekte Immobilienanlagen werden auch künftig ein gutes Anlageinstrument sein. Aufgrund der hohen Immobilienquote im Depot und der sehr hohen Agios bei den entsprechenden Titeln ist es aber ratsam, die indirekten Immobilienanlagen teilweise zu veräussern. Im Sinne einer besseren Diversifikation ist eine Umschichtung in Aktien, Aktienfonds oder kurzfristige Obligationen guter Qualität empfehlenswert.