Ausgangslage. Die Eheleute W. und P.L. sind knapp 40 Jahre alt und erwerbstätig. Sie haben ein Einkommen von 135 000 Franken. Das frei verfügbare Vermögen beträgt 350 000 Franken. Im Aktienanteil sollen vermehrt Titel aus China berücksichtigt werden.
Auf der Überholspur. China weist ein beeindruckendes Wachstum auf. Im zweiten Quartal 2010 stieg das Bruttoinlandprodukt gegenüber dem Vorjahr um gut zehn Prozent. Das Reich der Mitte ist schon heute die zweitgrösste Volkswirtschaft und dürfte die USA als Nummer eins mittelfristig überholen, wenn es die sehr hohen Wachstumsraten halten kann.
Eher teuer. Die chinesischen Aktien entwickelten sich im ersten Halbjahr negativ. Viele Anleger veräusserten ihre entsprechenden Positionen, auch mit Blick auf die Straffung der Geld- und Fiskalpolitik, welche die Regierung angesichts der befürchteten Überhitzung in der Wirtschaft und speziell im Immobilienmarkt einleitete. Anfang des dritten Quartals kam es an Chinas Aktienmarkt zu einer Trendumkehr, die Kurse steigen seither wieder. Chinesische Aktien sind, verglichen mit jenen der übrigen Schwellenländer, allerdings eher teuer. Wegen des überdurchschnittlichen Gewinnwachstums werden sie mit einer Prämie gehandelt.
Mehrwert mit Fonds. Da es schwierig ist, sich detailliert über einzelne Firmen zu informieren, sind Aktienfonds Einzeltiteln vorzuziehen. Dabei empfiehlt es sich, in aktiv gemanagte Fonds zu investieren. Ein Fondsmanager sollte hier mit einer guten Analyse einen Mehrwert gegenüber passiven Fonds bzw. Exchange Traded Funds (ETF) erzielen können.
Wie weiter? Trotz den Gefahren einer Überhitzung und einer Immobilienblase sind die Wachstumsaussichten für China und seine Unternehmen mittel- bis langfristig intakt. Der chinesische Aktienmarkt ist allerdings sehr volatil. Wer sich hier engagieren will, sollte einen längeren Anlagehorizont und eine hohe Risikofähigkeit haben sowie über ein gut diversifiziertes Gesamtportfolio verfügen.