Ausgangslage.
Die Eheleute O. sind beide 59 Jahre alt. Ihr Einkommen reicht gut aus, um die Lebenshaltungskosten zu decken. Sie besitzen eine unbelastete Liegenschaft im Wert von 900 000 Franken, Wertschriften im Umfang von 350 000 Franken und Barmittel von 50 000 Franken. Weil das Ehepaar auch bei seitwärts tendierenden Märkten eine attraktive Rendite anstrebt, investiert es in Expresszertifikate.
Vorzeitige Rückzahlung.
Bei Expresszertifikaten werden über die Laufzeit verteilte Beobachtungszeitpunkte bestimmt: Schliesst der Basiswert an einem Beobachtungstag auf oder über dem Ausgangsniveau, wird umgehend das investierte Kapital plus eine Prämie ausbezahlt. Notiert der Basiswert an jenem Tag unter dem Ausgangsniveau, läuft das Produkt bis zum nächsten Beobachtungszeitpunkt weiter.
Sicherheitsschwelle.
Expresszertifikate haben einen Risikopuffer. Dieser schützt aber nicht vor starken Kursverlusten. Schliesst der Basiswert am Ende der Laufzeit nämlich unter der festgelegten Sicherheitsschwelle, entspricht die Rückzahlung dem gesunkenen Kurs.
Risikoprofil.
Expresszertifikate sind interessant für einen Anleger, der mit einer Seitwärtsbewegung rechnet. Je stärker die Kurse aber steigen, umso weniger partizipiert er daran und umso höher sind die Opportunitätskosten. Dazu trägt er das erwähnte Risiko von starken Kursverlusten sowie das Emittentenrisiko.
Wie weiter?
Auch bei den Expresszertifikaten gilt: keine Rendite ohne Risiko. Falls sich die Märkte nicht wie erwartet bewegen, drohen hohe Verluste beziehungsweise Opportunitätskosten. Die gegenwärtige Ausgangslage scheint zwar für eine Investition in Expresszertifikate zu sprechen. Wegen des Rendite-Risiko-Profils und der Flexibilität sind Direktanlagen aber vorzuziehen. Prüfenswert sind im vorliegenden Fall Indexfonds auf den SMI und den EuroStoxx 50.