Ausgangslage.
Rentner K.L. und seine Ehefrau haben ein Einkommen von 120  000 Franken. Das selbst bewohnte Einfamilienhaus hat einen Verkehrswert von 800  000 Franken und ist mit einer Hypothek von 400  000 Franken belastet. Nun steht das Paar vor dem Entscheid, das frei verfügbare Vermögen von 600  000 Franken in Obligationen umzuschichten oder die Hypothek zu amortisieren, um die Anlagerisiken zu reduzieren.

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Aktienquote senken.
Das Ehepaar L. ist aufgrund seiner finanziellen Lage nicht auf Erträge oder Wachstum seines Vermögens angewiesen. Um die Anlagerisiken zu reduzieren, ist ein Abbau der Aktienquote sinnvoll, auch wenn dabei die Buchverluste realisiert werden müssen.

Keine Obligationen.
Die Renditen von Obligationen sind derzeit sehr tief. Bei zehnjährigen Anleihen von guten Schuldnern in Schweizer Franken betragen sie etwa 2,25 bis 2,75 Prozent. Ein Zinsanstieg hätte zur Folge, dass diese Obligationen an Wert verlören. Die Zinssätze von Festhypotheken mit gleicher Laufzeit liegen bei 3 bis 3,5 Prozent. Eine Teilamortisation ist somit sinnvoller, zumal der Obligationenanteil mit 42 Prozent bereits recht hoch ist.

Hypotheken anbinden.
Eine Erhöhung des Zinsniveaus wird in der zweiten Hälfte dieses Jahres erwartet. Deshalb lohnt es sich, bei den noch sehr tiefen Zinsen für die restliche Hypothekarschuld eine Festhypothek mit langer Laufzeit abzuschliessen.

Wie weiter?
Einerseits ist aus steuertechnischen Gründen die Rückzahlung der Hypothek umstritten, da die Schuldzinsen nicht mehr von den Steuern abgezogen werden können. Andererseits müsste dann aber mit dem freien Anlagekapital eine Rendite erzielt werden, die nach Steuern mindestens so hoch wäre wie der Hypothekarzins. Das wäre mit entsprechenden Risiken verbunden. Deshalb erachten wir eine Teilamortisation der Hypothek zum Abbau der Anlagerisiken für sinnvoll.