Schlechte Kurse, hohe Zuschläge: Der Einkauf im Ausland kommt Kreditkartenbesitzer teuer zu stehen.

In Euroland oder den USA einzukaufen, war aus Schweizer Sicht noch nie so günstig wie jetzt. Euro und Dollar sind gegenüber dem Franken auf neue Allzeittiefs gefallen. In den Ferien im Ausland gehen darum viele Schweizer auf ausgedehntere Shoppingtouren als auch schon. Andere wiederum kaufen im Internet in Euros und Dollars ein.

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Ob Ferien- oder Interneteinkauf, beides wird meist über Kreditkarte erledigt. Das kann teuer werden: Wer Mitte Juli über eine UBS-Kreditkarte in Euros eingekauft hat, dem wurden von der Grossbank Kurse von 1.20 Franken verrechnet, obwohl der Euro bereits unter 1.16 Franken gefallen war. Dazu kommt ein Bearbeitungszuschlag von 1,75 Prozent für Fremdwährungstransaktionen.

Bei Einkäufen im Wert von 10'000 Euro pro Jahr ergibt das zusätzliche Kosten von fast 600 Franken. Ein gutes Geschäft für die Banken, denn das —beschriebene Vorgehen der UBS ist marktüblich: «Die meisten Schweizer Kreditkartenanbieter verwenden eigene Umrechnungskurse bzw. Kurse von Drittanbietern», sagt Martin Scherrer, Bankenexperte beim Internetvergleichsdienst Comparis.ch. Diese Umrechnungskurse sind gemäss eigener Recherche beim Euro meist etwa zwei Rappen teurer als die Interbankenkurse, zu denen die Banken untereinander handeln. «Von den Schweizer Anbietern rechnen nur Valartis Bonus Card und GE Money Bank immer mit Interbankenkursen ab», sagt Scherrer.

Auch der Bearbeitungszuschlag für Transaktionen in Fremdwährungen ist marktüblich, doch gibt es Unterschiede: Raiffeisen verlangt mit 1,5 Prozent leicht weniger als die UBS, PostFinance mit 0,9 Prozent noch weniger. Kreditkartenbesitzer, die oft Fremdwährungstransaktionen tätigen, sollten bei der Wahl ihrer Kreditkartenbank auf die Höhe des Bearbeitungszuschlags achten. Auch die Umrechnungskurse, welche die Institute verrechnen, sollten ab und zu kontrolliert werden.

Jedenfals sollte man im Ausland darauf verzichten, mit der Kreditkarte am Bankomaten Geld zu beziehen, denn das kann teuer werden. Wenn immer möglich gilt es, die Maestro-Karte (EC-Karte) oder die Postcard zu nutzen: «Der Bezug kostet rund fünf Franken», sagt Scherrer.

HB