Die Schweizer Börse ist am Mittwoch ins Minus gerutscht. Der SMI notierte zu Mittag um 1,2 Prozent schwächer bei 8655 Zählern, nachdem er vorübergehend bis auf 8530 Zähler abgerutscht war. Die Erleichterung, mit der die Anleger am Dienstag auf die Zinssenkung in China reagiert hatten, verpuffte. Die Anleger befürchten, dass die Wirtschaft in der Volksrepublik trotz der von der Regierung ergriffenen Massnahmen weiter an Schwung verlieren könnte. «Die Angst nimmt zu, dass wir am Anfang einer Trendwende an den Märkten stehen», sagte ein Händler. Seit rund sechs Jahren seien die Kurse gestiegen.
Die Marktteilnehmer fürchteten auch mögliche Folgen einer strafferen US-Geldpolitik. Am Vortag hatten gute Konjunkturzahlen aus den USA die Befürchtungen geschürt, dass die amerikanische Notenbank die Zinsen trotz der Turbulenzen an den Märkten bereits im September anhebt.
Gegen den Trend
Die Standardwerte tendierten mehrheitlich schwächer. Gegen den Trend legten die Aktien von Syngenta leicht zu. Die Titel des Pflanzenschutz- und Düngemittelherstellers wurden laut Händlern von den Spekulationen auf ein nachgebessertes Übernahmeangebot von Monsanto unterstützt .
Leicht höher waren auch die Aktien des Personalvermittlers Adecco und der Sanitärtechnikfirma Geberit.
Am stärksten unter Druck
Am stärksten unter Druck standen die Anteile von Transocean mit 6,5 Prozent Kursabschlag. Die geplanten Sanierungsmassnahmen kamen bei den Anlegern schlecht an .
Die Aktien der beiden Luxusgüterhersteller Swatch und Richemont, die einen grossen Teil ihrer Produktion nach China und Hongkong exportieren, wurden um rund ein Prozent niedriger bewertet.
Abwärtsdruck bei drei Schwergewichten
Die als an sich als krisenresistent geltenden Pharma-Schwergewichte Novartis und Roche fielen um 1,9 und 1,6 Prozent. Nestle büssten 0,6 Prozent ein. Bei den drei Schwergewichten verstärkten laut Händlern Futures-bezogene Transaktionen den Abwärtsdruck.
Die Aktien der Grossbank UBS fielen um 0,9 Prozent. Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) stufte die Grossbank nach dem «übertriebenen Kursrückgang als günstige Einstiegsgelegenheit» auf «Übergewichten» von «Marktgewichten» hoch. Mit gut einem Prozent Abschlag schwächten sich die Aktien der Credit Suisse und des Vermögensverwalters Julius Bär stärker ab.
Von «Neutral» auf «Buy»
Am breiten Markt stiegen die Forbo-Aktien bei guten Umsätzen um 4,5 Prozent. UBS hob die Empfehlung für die Titel des Belag- und Klebstoffherstellers auf «Buy» von «Neutral» an.
Die Pläne für eine Kapitalerhöhung schickten die Aktien von Evolva auf Talfahrt. Der Hersteller von Nahrungsmittelzusätzen will rund 60 Millionen Franken einsammeln und damit die Markteinführung von Stevia finanzieren. Die Aktien fielen um 6,7 Prozent.
(reuters/ccr)