Seit Monaten schwelt die Furcht vor einer Rezession, insbesondere in Europa. Denn die Wirtschaft schwächelt und dies dürfte sich sobald nicht ändern. Dies zeigt der Einkaufsmanagerindex PMI, der in einigen Ländern derzeit auf einem Tiefstand ist. Er gilt als wichtigster Vorlaufindikator für die Wirtschaftsentwicklung. 

Im Euroraum sank der PMI im Juli auf 51,5 Punkte. In der Industrie sogar auf 46,4 – den niedrigsten Stand seit mehr als sechs Jahren, Grund ist die schwache Industrieproduktion. Ist der Index unter 50 Punkten, deutet das auf einen Abschwung hin.

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Besonders leidet die Industrie in Deutschland, wo der PMI auf rund 43 Punkte sank, in der gesamten Eurozone auf 47. Und so spricht das Forschungsinstitut IHS Markit vom Risiko einer «leichten» Rezession. 

Grund für den Rückgang sind geopolitische Risiken, der Brexit und zunehmende Handelsstreitigkeiten – aber auch die schwächelnde Autoindustrie in Deutschland. 

Es gibt nur wenige Regionen in der Welt, wo der PMI derzeit noch auf Wachstum steht: etwa die USA, Brasilien, Indien. In den USA stieg der Wert zuletzt leicht und liegt bei rund 51 Punkten, für die Industrie bei 50 Punkten. 

Die schwächelnde Industrie in den wichtigsten Absatzmärkten der Schweiz drückt auch hierzulande auf die Stimmung. Alleine seit Dezember 2018 ist der PMI um zehn Punkte unter die als Wachstumsschwelle definierte Marke von 50 Punkten gesunken, denn auch hierzulande stagniert die Industrie. Im Juni lag er bei 47,7 Punkten. 

In China macht sich der monatelange Handelsstreit mit den USA bemerkbar: die Auftragslage in der Industrie wird seit Monaten schlechter – ohne Aussicht auf baldige Besserung. Die chinesische Regierung versucht zwar gegenzusteuern, doch die bisherigen Konjunkturmassnahmen reichen nicht, um den wirtschaftlichen Abschwung aufzuhalten.

Es wird befürchtet, dass sich die Verlangsamung in China auf den Rest der Welt auswirkt – darunter die exportorientierte Schweizer Wirtschaft. Die USA dürften den Abschwung in China und der Eurozone ebenfalls irgendwann zu spüren bekommen.

Ob sich der Handelsstreit bald beilegen lässt, könnte sich diese Woche noch zeigen. Derzeit finden Gespräche zwischen den USA und China statt. Es wird allerdings nicht viel von dem Treffen in Shanghai erwartet, ausser dass beide Seiten guten Willen zeigen und damit der Weg für weitere Verhandlungen bereitet wird. 

Dass sich der schwächere Handel auf die gesamte Weltwirtschaft auswirkt, ist eindeutig. Die Konjunktur trübt sich weltweit ein. In der Schweiz hat sich das starke Wirtschaftswachstum von 2018 im ersten Quartal dieses Jahres fast halbiert.