«Zahlen Sie einfach mit Ihrem guten Namen.» Mit diesem Slogan warb American Express für ihre Kreditkarten, vorzugsweise für die goldene. Im Kreditkartenformat gibt es jetzt auch Gold in 100- und 50-Gramm-Plättchen, die ihrerseits in handliche Ein-Gramm-Stückchen unterteilt sind.

Kracht das Weltfinanzsystem zusammen und mit ihm die grossen Währungen, können Dinge des täglichen Bedarfs unkompliziert mit herausgebrochenen Ein-Gramm-Goldplättchen gekauft werden – so weit der Plan.

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Weltweit zweitgrösste Goldproduzenten

Der ehemals zur Credit Suisse zählende Edelmetallverarbeiter Valcambi hat mit den CombiBars genannten Plättchen einen Nerv getroffen und ist wegen des grossen Erfolgs im deutschsprachigen Raum daran, in die USA zu expandieren. Dem Valcambi-Miteigentümer und zweitgrössten Goldproduzenten der Welt, Newmont Mining, entging nicht, dass sich jenseits des grossen Teichs eine Gegenkultur etabliert, die nicht nur Überlebenstechniken erlernt, Lebensmittel und Waffen hortet, sondern eben auch Gold als Alternativwährung propagiert.

Das Geschäft mit der Angst verspricht grossen Gewinn – auch mit dem «kleinen Mann». Für Privatanleger, die Gold als Anlage mehr opportunistisch als idealistisch betrachten, sind die Plättchen von Valcambi jedoch keine Alternative zu Barren oder kotierten Fonds mit physisch hinterlegtem Gold. Denn der Aufpreis zum Kilobarren ist wegen der tiefen Stückelung zu hoch, rund 3000 Franken.

Kein sicherer Hafen mehr

Und auch Untergangspropheten atmen besser erst einmal durch, bevor sie CombiBars kaufen. Denn der Wiederverkaufswert gebrochener Plättchen sinke auf den Schmelzwert der vorhandenen Goldmenge, erklärt Sonja Griesshammer von Pro Aurum in Zürich auf Anfrage. Dieser ist vom Börsenkurs des gelben Edelmetalls abhängig. Nach zwölf Jahren Hausse hat man beinahe vergessen, dass dieser stark schwanken kann.

Das Auf und Ab am Goldmarkt ist mittlerweile mit der Kursentwicklung von Blue-Chip-Aktien vergleichbar. Goldanlagen im Portfolio sind somit dem risikoreichen Teil zuzurechnen und nicht dem konservativen. Dafür spricht auch, dass sich die Goldpreise immer enger an die Aktien- und Rohstoffkurse angelehnt bewegen und nicht gegenläufig. Den guten Ruf als sicherer Hafen büsst Gold also je länger, je mehr ein.