Der Chart ist ernüchternd. Nach einem Höhenflug auf ein Allzeithoch vor zehn Monaten bei 105 Euro ging es mit der Aktie von Einhell Germany seit September steil nach unten. Eine Umsatz- und Gewinnwarnung drückten den Kurs des Anbieters von Geräten wie etwa elektrischen Heckenscheren oder elektrischen Werkzeugen für Heimwerker und Gärtner bis Jahresende fast um 50 Prozent nach unten.

Grund für die abgebremsten Erwartungen war der heisse Sommer mit verständlicherweise schleppenden Umsätzen im Handel und negative Währungseffekte. Der Umsatz des Konzerns aus Landau an der Isar in Bayern sollte dadurch in 2018 nicht mehr wie bis Oktober avisiert bei 600 Millionen Euro liegen, sondern nur noch zwischen 575 und 585 Millionen Euro. Die Marge vor Steuern wurde von 6,5 bis 7,0 Prozent auf 6,0 Prozent gekappt.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Umsatzsteigerungen und Gewinnspanne über Plan

Wie Einhell nun vor wenigen Tagen im Rahmen vorläufiger Zahlen meldet, kletterte der Umsatz im vergangenen Jahr um 4,4 Prozent auf 577,9 Millionen Euro. Die negativen Währungseffekte dürften dabei erheblich belastet haben. Denn bereits nach neun Monaten lagen diese bei 17 Millionen Euro. Trotz des Gegenwinds schafften die Bayern mit 6,3 Prozent ein Marge vor Steuern über Plan. Wegen der höheren Umsatzbasis ging so auch das Ergebnis je Aktie von 5,60 auf 6,90 Euro kräftig nach oben. 

Firmenchef Andreas Kroiss setzt auf internationale Expansion und die neue Produktlinie Power-X-Change, bei der Akkus einfach von einem Gerät in das andere gewechselt werden können, scheint sich zum Renner zu entwickeln. Denn der Umsatzanteil der neuen Linie stieg in den ersten neun Monaten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 14 auf 20 Prozent.

Mittelfristig sind hohe Zuwächse zu erwarten

Manager Kroiss blickt zuversichtlich voraus. In diesem Jahr soll der Umsatz auf 605 Millionen Euro klettern und die Gewinnspanne auf 6,6 Prozent. Ist Einhell damit bei einem geschätzten Gewinn von 7,50 Euro je Anteil mit einem 9er-KGV ohnehin schon moderat bewertet, so dürfte die Aktie in den nächsten Jahren sogar noch deutlich günstiger werden. Denn der Einhell-CEO peilt bis 2022 Umsätze von 830 Millionen Euro an. Da ist ein Gewinn von etwa 11,0 Euro je Aktie drin. Mit 6er-KGV hat Einhell damit schon auf Sicht von zwei bis drei Jahren das Zeug zum Kursverdoppler.

Einhell Germany AG

ISIN: DE0005654933

Gewinn je Aktie 2020e: 8,0 €

KGV 2020e: 8,5

Dividende/Rendite 2018e: 1,40 €/2,1%

EK je Aktie: 49,02 €

EK-Quote: 49,0%

KBV: 1,4

Kurs/Ziel/Stopp: 68,0/98,50/46,30 €

Georg Pröbstl ist Chefredaktor des Börsenbriefs Value-Depesche. Der Börsendienst ist auf substanzstarke, unterbewertete Aktien mit guten Perspektiven aus der D-A-CH-Region (DeutschlandÖsterreichSchweiz) spezialisiert. Performance des Musterdepots seit Start im April 2010: +16,7 Prozent p.a. ( DAX: +6,3 Prozent p.a.). Transparenzhinweis: Der Autor berät Anlageprodukte. Die in diesem Beitrag besprochene Aktie ist Bestandteil eines solchen Anlageprodukts.