«Die Premiere ist gelungen», sagt Dieter Müller, Leiter der Kommunikation der Stadt Zug gegenüber der Agentur Keystone-SDA. In den kommenden Monaten werden nun die technischen Details des Versuchs ausgewertet.
Dabei geht es vor allem um den Persönlichkeitsschutz, das Abstimmungsgeheimnis, die Unveränderbarkeit der Abstimmung und die Prüf- und Nachvollziehbarkeit der Ergebnisse.
Die Stadt Zug vergibt seit dem vergangenen November digitale Identitäten und prüft damit diverse Anwendungsmöglichkeiten. Die Testabstimmung war eine davon. Im Gegensatz zu anderen E-Voting-Systemen erfolgte der Prozess der Abstimmung in der Stadt Zug nicht über einen einzigen zentralen Server, sondern verteilt über eine Blockchain auf vielen Computern.
Abstimmung war ein Versuch
Die Abstimmung war ein Versuch, der am 25. Juni gestartet ist und in der Nacht auf Montag endete. Die Abstimmungsfragen waren erfunden. Teilgenommen haben 72 Personen. Zugang zur Abstimmung gehabt hätten 240. «Die Teilnehmerzahl ist ok, es hätten ein bisschen mehr sein dürfen», sagt Dieter Müller.
Fast alle Teilnehmer fanden es einfach, digital abzustimmen. Nur drei Personen haben diese Testfrage mit «nein» beantwortet, jemand enthielt sich der Stimme.
Je 22 der Befragten würden die digitale Identität nutzen, um beispielsweise die Steuererklärung auszufüllen oder um regelmässig an Befragungen teilzunehmen. 19 Personen würden gerne mit der Digital-ID Parkgebühren bezahlen und drei würden damit Bücher ausleihen. Diese Anwendungsmöglichkeiten sind Beispiele für weitere Dienstleistungen, welche mit der digitalen Identität abgewickelt werden könnten.
(sda/mlo)