Die Credit Suisse stösst mit der bedingten Kapitalerhöhung bei Ethos auf Widerstand. Das Problem: Auf der Kapitalerhöhung basiert die Ausgabe von Cocos (Pflichtwandelanleihen). Und damit würden in erster Linie die Handelsaktivitäten der Investmentbank abgesichert.


Diese Handelsaktivitäten sind laut Ethos nicht im Interesse der Aktionäre, denn sie hätten sich als volatil und wenig rentabel erwiesen. Laut der Stiftung hat die CS mit diesem Geschäft unter Berücksichtigung der Kapitalkosten in den letzten sieben Jahren sieben Milliarden Franken Verlust eingefahren.

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Gegen exzessive Vergütungen für Investmentbanker

Zudem würden die Angestellten der Investmentbank exzessive Vergütungen erhalten. Durchschnittlich sind es jährlich 388'000 Franken pro Person für 20'000 Beschäftigte. Ethos will daher bei CS und auch bei der UBS die Vergütungsberichte ablehnen. Zwar seien die Vergütungssysteme gegenüber dem letzten Jahr verbessert worden, die Boni blieben aber zu hoch und seien nach oben nicht begrenzt. Um ihr Eigenkapital zu stärken, solle die CS auf die Ausschüttung einer Dividende von 1,5 Milliarden Franken verzichten.

Argumentation von Ethos ist für CS nicht nachvolziehbar

Die Credit Suisse versteht die Einwände von Ethos nicht. Damit werde doch ein stabileres Finanzsystem angestrebt. Die Pflichwandelanleihen seien ein zentrales Element bei der Lösung des "Too big to fail"-Problems, also des Problems von zu grossen Banken.

Cocos werden automatisch in Aktien der Bank gewandelt, wenn die Kapitaldecke unter einen bestimmten Wert fällt. Cocos-Investoren werden damit vom Gläubiger zum (Mit-) Eigentümer, während die Bank Kapital erhält, um Verluste zu decken.

Im Gegensatz zu Ethos will die amerikanische Aktionärsgruppierung ISS laut einer Mitteilung von vergangener Woche die bedingte Kapitalerhöhung unterstützen. Den Vergütungsbericht hingegen wird auch ISS an der Generalversammlung der CS vom 29. April ablehnen.

(laf/rcv/sda)