Der Fondsmanager GQG hat eine Beteiligung in Höhe von 2,8 Milliarden Dollar an Unternehmen im Nahen Osten angehäuft. Gleichzeitig wurden die Positionen in China auf etwa die Hälfte reduziert, wie die «Financial Times» berichtet.

Der in Florida ansässige Vermögensverwalter wurde von Rajiv Jain gegründet, vormals Star-Fondsmanager bei Vontobel Asset Management. Er war mehr als zwei Jahrzehnte lang für Vontobel Asset Management tätig, kam ursprünglich 1994 zum Schweizer Investmenthaus. Dort legte er eine steile Karriere hin. Als Co-Head des Aktienteams leitete er bei Vontobel 15 Fonds und verwaltete rund 50 Milliarden Dollar. 2016 verliess der in Indien geborene und aufgewachsene Investmentexperte das Zürcher Traditionshaus. 

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Mit seiner Expertise als Portfoliomanager gründete der in den USA lebende Jain im Juni 2016 zusammen mit Tim Carver GQG Partners. Diese verwaltet ein Vermögen in der Höhe von 105 Milliarden Dollar. Den Aufbau der Positionen im Nahen Osten begründet Jain mit «geschäftsfreundlichen Ansätzen der Regierungen in der Region und ihren Plänen, sich von der Abhängigkeit von Öl zu diversifizieren». Es gebe massive Privatisierungshoffnungen, die per Definition die Wirtschaft öffnen werden, sagt Jain. «Es gibt eine echte Absicht, sich zu öffnen und vom Öl wegzugehen.» 

Chinas hartes Vorgehen verstört Investoren

Nur mehr 5 Prozent der Investitionen von GQG befinden sich in chinesischen Unternehmen. Dabei macht China 27 Prozent des Flaggschiff-Index MSCI aus, verglichen mit 17 Prozent von Indien und 8 Prozent für den Nahen Osten und die Türkei. 

Jain sagte, dass Chinas hartes Vorgehen gegen gewisse Branchen die Investitionen im Land schwierig gemacht habe. Im vergangenen Monat hat Pekings plötzlicher Plan, den übermässigen Konsum von Videospielen einzudämmen, den Marktwert des Technologieriesen Tencent um 41 Milliarden einbrechen lassen. Das mache alle nervös in Bezug auf China, sagte Jain. «Sie sagen, dass sie nichts tun werden, aber dann tun sie es.»