In diesem Jahr bewahrheitete sich die Börsenweisheit «Sell in May an go away» so deutlich wie schon lange nicht mehr. Die Angst vor einer Konjunkturabschwächung, steigenden Ölpreisen, neuen Krisenherden im Nahen Osten und einer Inflation beherrschte die Märkte. Etwas zu leichtfertig stellte US-Notenbankchef Ben Bernanke dann noch weitere Zinsschritte in Aussicht und löste damit einen rasanten Kursrutsch aus. Bis Mitte Juni hielt der Abwärtstrend an. Die Erholung folgte jedoch auf dem Fuss – Verluste wurden wettgemacht und neue historische Höchstwerte erzielt.

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Für Fondsanleger bedeutet dies ein bisher rundum erfreuliches Jahr 2006. Auf Zwölf-Monate-Sicht liegen fast sämtliche Aktienfondskategorien im Plus. Am stärksten performten wie schon im vergangenen Jahr die Schwellenländer. Aufholpotenzial gibt es vor allem noch bei den Nebenwerten, die vom Kurseinbruch am stärksten betroffen waren.

Enttäuschungen gab es wieder einmal für Obligationenfonds-Investoren. Die steigenden Renditen im ersten Halbjahr liess die Performance dieser Fonds düster aussehen.

Gold und Edelmetalle: Mit einem Plus von fast 60 Prozent stellten Aktienfonds aus dem Sektor Gold und Edelmetalle alle anderen Kategorien in den Schatten. Von einem hohen Goldpreis werden diese Fonds auch in der zweiten Jahreshälfte profitieren, gerade auch mit Blick aufs Weihnachtsgeschäft. Die erhöhte Schmucknachfrage für Geschenke könnte den Goldpreis dann zu neuen Höhepunkten treiben.

Schwellenländer Lateinamerika: Bereits seit drei Jahren hält der Höhenflug der lateinamerikanischen Aktien an. Südamerika-Fonds bescherten in den vergangenen zwölf Monaten satte Renditen. Die meisten Fonds legen den Schwerpunkt auf Brasilien, das sehr vom Rohstoffboom profitierte. Auch von den Wahlen im Oktober erwarten Experten keine negativen Einflüsse auf den Boom.

Biotechnologie: Schon seit Ende 2005 befinden sich Aktien von Biotechfirmen auf einem Abwärtskurs. Während des letzten Börsenabschwungs haben kleine Firmen überproportional gelitten. Die meisten Biotechunternehmen zählen zu dieser Gruppe. Aber auch Rückschläge bei der Produktentwicklung einiger Firmen verunsicherten die Anleger, die daher risikoärmere Sektoren vorziehen.

Obligationen Franken: Steigende Renditen an den internationalen Bondmärkten trübten in diesem Jahr die Stimmung der Obligationäre. Seit Mitte des Jahres ist eine erste Beruhigung zu beobachten. Den Obligationenfonds hat das bisher nicht geholfen: Sie sind die grossen Verlierer der letzten zwölf Monate. Nach dem Motto «Von hier an kann es nur besser werden» äussern nun Experten positive Erwartungen für festverzinsliche Titel.