In der Vorsorgepolitik ist Individualität nicht gefragt. Die freie Wahl der Pensionskasse wird zwar auch auf politischer Ebene immer wieder gefordert, bisher allerdings vergeblich. Auch auf die Anlagepolitik hat der Versicherte keinen Einfluss. Immerhin räumt der Bund den Kassen seit 2006 die Möglichkeit ein, unterschiedliche Anlagestrategien anzubieten.

Vorreiter Novartis. Nur hat sich diese Freiheit noch nicht durchgesetzt. Einmal kommt diese Lösung nur einem kleinen Kreis zugute. Dazu der BVG-Rechtsexperte Werner Nussbaum: «Die Individualisierung der zweiten Säule ist nur wenigen zugänglich. Denn das Durchschnittseinkommen ist gar nicht so hoch, dass viele Pensionskassenmitglieder profitieren könnten.» Konkret: Es dürfen nur Personen versichert werden, die mindestens das 1,5fache des oberen Grenzbetrags verdienen, aktuell sind das 125 280 Franken. Auch erfordert die freie Wahl der Anlagestrategie den Split einer Kasse in zwei Stiftungen. Dies überfordert kleinere PK.

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Novartis ist eine der wenigen Kassen, bei denen ein Versicherter eine individuelle Anlage–strategie wählen kann. Für die sogenannte «PK 2» wurde der Mindestlohn sogar auf 150 000 Franken festgelegt. Zur Auswahl stehen vier Anlagestrategien; die risikoreichste Variante enthält 40 Prozent Aktien. «Wir haben die neuen Wahlmöglichkeiten vor gut einem Jahr eingeführt», sagt Markus Moser, Geschäftsführer der Pensionskasse Novartis. Auch der Zuspruch sei gut. «Von den Versicherten, die dafür in Frage kommen, nutzt jeder siebte diese Möglichkeit.»