Die gegenwärtig in der Fondation Beyeler gezeigten Werke von Paul Gaugin haben einen Versicherungswert von 2.5 Milliarden Franken. «Wir bezahlen also über 2 Millionen alleine für Versicherungsprämien», sagt Sam Keller, Direktor der Fondation Beyeler, im Interview mit dem Wirtschaftsmagazin BILANZ.
Ein Verlust ist damit vorprogrammiert. «Für Museen ist Kunst kein Geschäft, sondern ein gemeinnütziger kultureller Auftrag», so Keller: «Es liegt in der Natur der Sache, dass Ausstellungen mehr kosten als einbringen, denn ihr Gewinn fällt ja in kulturellen Werten an.»
Gravierender Wettbewerbsnachteil für die Schweiz
Keller sieht hierbei in der Schweiz einen gravierenden Wettbewerbsnachteil gegenüber anderen westlichen Ländern, da es hierzulande keine Staatsgarantie für die Versicherung von Kunstwerken hat. «Wir müssen also jedes Jahr Millionen ausgeben, um die Werke privat zu versichern. Je höher die Preise am Kunstmarkt, desto dramatischer wird der Standortnachteil unseres Landes.»
Für die Gauguin-Ausstellung rechnet Keller daher mit dem grössten Aufwand ihrer Geschichte. «Auch wenn es einen Besucherrekord gibt, kann nur rund ein Drittel der Kosten durch die Eintrittserlöse gedeckt werden.»
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