Der gebürtige Ungar George Soros sieht für die Zukunft rabenschwarz. Zumindest für die amerikanische. Der amerikanischen Notenbank und der Regierung fehlten die Mittel, sich erfolgreich gegen die angebrochene Finanz- und Kreditkrise zu stemmen und den Anlegern zu einer Fortsetzung des Booms zu verhelfen, wie das bei früheren Krisen gelungen sei. Die amerikanische Hegemonie sei gebrochen, verkündete der leidenschaftliche Skifahrer bei seinem alljährlichen Besuch am Weltwirtschaftsforum in Davos. Allerdings hat Soros auch schon 1998 mit seiner Prognose einer Katastrophe falsch gelegen, immerhin aber zuvor mit seiner Wette gegen die asiatischen Währungen eine Menge Geld verdient und sich den Ruf eingehandelt, der Auslöser der Asienkrise zu sein. Nun geht Soros offenbar von einem weiteren Zerfall des Dollars aus. Ob er auch daraus Profit schlägt, wird sich später zeigen. Jedenfalls glaubt er an die Zukunft der Schwellenländer und ist stark in Brasilien engagiert. Zudem hat er seine Aktienbeteiligungen laut GuruFocus (siehe «Auch Anlagegurus überrascht» auf Seite 98) in Google und Intel abgebaut, jene in defensiven Werten wie Wal-Mart, FedEx, dem Agrarkonzern Archer Daniels Midland oder dem Düngerhersteller Potash ausgeweitet.
Anlagetipps
• Archer Daniels (Val.-Nr. 908 597, KGV 16; P/B 2,36)
• ETF iShares MSCI Brazil (Val.-Nr. 2 308 866)