«Ein neues Allzeithoch ist drin», so lautete die Einschätzung der Redaktion von HZ Invest bei der letzten Empfehlung von Gold vor vier Monaten Ende Februar. Und tatsächlich: Diese Einschätzung ging bisher voll auf!

Georg Pröbstl ist Chefredaktor des Börsenbriefs Value-Depesche. Der Börsendienst ist auf substanzstarke unterbewertete Aktien mit guten Perspektiven aus Deutschland, Österreich und der Schweiz spezialisiert. Die jährliche Performance des Musterdepots seit Start im April 2010 beträgt +14,6 Prozent (DAX: +7,8 Prozent).

Transparenzhinweis: Der Autor berät Anlageprodukte. In diesem Beitrag besprochene Aktien können zum Anlageuniversum zählen.

Gold ist auf dem besten Weg zu einem neuen Allzeithoch und der damals prognostizierte Sprung des Edelmetallpreises zuerst über die psychologische Marke von 1700 Dollar und dann auch noch über den starken Widerstand aus 2011 und 2012 von 1750 Dollar je Unze ist inzwischen vollzogen. Gold kletterte seit Ende Februar von rund 1600 auf inzwischen 1775 Dollar je Unze.

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Ist das ein für Gold schon sehr attraktives Plus von zehn Prozent, so bringt der vor vier Monaten ebenfalls empfohlene Call (ISIN: DE000PS7JS31, Basis und Knock-out aktuell jeweils 1271,43 Dollar) auf das gelbe Metall sogar einen Gewinn von 50 Prozent.   

Der Goldchart liefert Hochspannung…

Nach dem starken Lauf von Gold in den letzten Monaten fragen sich Anleger nun: Wie geht es weiter? Zuerst einmal die Charttechnik: Jetzt beim aktuellen Goldpreis von 1775 Dollar á 31,1 Gramm des Edelmetalls ist der nächste – und zwar ein ganz wichtiger – Widerstand zum Greifen nah: Die Marke um 1790 Dollar.

An dieser Hürde scheiterte Gold bereits dreimal in 2011 und 2012. Fällt diese Marke nun doch endlich wieder – nur ein einziges Mal, im August 2011 konnte Gold höher klettern und erreichte wenige Wochen danach das absolute Allzeithoch von 1909 Dollar je Unze – dann könnte eben dieser Rekordstand auch wieder drin sein. Möglicherweise sogar noch mehr.

… aber auch fundamental spricht einiges für noch höhere Goldnotierungen

Schon aus charttechnischer Sicht ist also die Chance oder vielleicht auch die Wahrscheinlichkeit, dass Gold weiter steigt – und möglicherweise sogar zeitnah – gross. Möglicherweise blasen Anleger nach dem Fall der 1790er-Marke auf den Sturm auf das Allzeithoch.

Dazu kommen fundamentale Kurstreiber. Denn nicht nur, jetzt aber noch verstärkt wegen Corona, öffnen die Zentralbanken weltweit ihre Geldschleusen und werfen die Scheine wie aus einem Helikopter bündelweise unters Volk. Der ehemalige Chef der US-Notenbank Ben Bernanke hatte diesen Begriff vor mehr als zehn Jahren im Rahmen der Finanzmarktkrise geprägt, und dabei wusste Helikopter-Ben damals noch gar nicht, welche Dimensionen Helikopter-Geld wirklich annehmen kann.

Das Zinsniveau bringt Rückenwind

Die Zinsen auf jeden Fall dürften noch lange im Bereich von Null oder darunter bleiben, und Nullzinsen sind gut für Gold.  Denn Gold bringt keine fixe Rendite, und die Opportunitätskosten in Form von entgangenen Zinseinnahmen auf Obligationen sind im Nullzinsumfeld im Bereich von Null. Der Kauf von Gold – auch als Krisenwährung in Zeiten einer Corona-Unsicherheit – wird dadurch attraktiv.

Die Zentralbanken weltweit haben Gold auf jeden Fall schon lange auf der Liste. Sie treten seit Jahren als Nettokäufer auf, und auch im ersten Quartal des Jahres erhöhten sie ihre Gold-Bestände in ihren Tresoren.

Die Goldnachfrage bei Anlegern ist so hoch wie seit sieben Jahren nicht

Gold ist aber nicht nur bei den Notenbanken gefragt, sondern eben auch bei Anlegern. Der grösste Gold-ETF der Welt, der SPDR Gold Trust (ISIN: US78463V1070) enthält derzeit einen Goldbestand von 1182 Tonnen. Ende Februar waren es nur 934 Tonnen.

Der aktuelle Goldbestand im ETF ist übrigens so hoch wie zuletzt im April 2013. Sogar beim Allzeithoch des Goldpreises im August 2011 war der Bestand mit rund 1300 Tonnen auch nicht mehr viel höher.

Schon kurzfristig sind weitere Gewinne drin

Gold ist derzeit also wieder gefragt wie zu Rekordzeiten. Verspricht die Charttechnik sogar schon kurzfristig weitere Preissteigerungen beim Edelmetall, so ist wegen der Zinspolitik der Notenbanken auch auf Sicht von zwei oder drei Jahren mit Steigerungen zu rechnen.

Als Anlagevehikel eignet sich für weniger spekulativ und weniger trading-orientierte Börsianer der SPDR Gold Trust und für etwas risikofreudigere Anleger nach wie vor der genannte Call auf Gold. Steigt Gold nochmals um rund zehn Prozent auf oder vielleicht sogar über das bisherige Allzeithoch aus 2011 bei rund 1900 Dollar, dann verspricht der Call immerhin Kursgewinne im Bereich von 30 Prozent.