Die Furcht vor Verzögerungen der wirtschaftlichen Erholung durch die steigenden Coronavirus-Neuinfektionen insbesondere in den USA treibt den Goldpreis immer höher. Die «Antikrisen-Währung» kam am Mittwoch erstmals seit neun Jahren über die Marke von 1800 Dollar. Ein Sprung darüber wird Experten zufolge zusätzliche Käufe auslösen.

Es gibt aber auch eine geldpolitische Erklärung: Danach ist die US-Notenbank Fed besorgt, dass das Virus den US-Konsum belastet. Und «damit ist die Wahrscheinlichkeit für weitere Stützungsmassnahmen von Regierungen und Notenbanken gestiegen», so Rohstoff-Experte Alexander Zumpfe vom Edelmetallhändler Heraeus: «Hierzu zählen auch Zinssenkungen.» Von tieferen Zinsen wiederum profitiert das auch als Inflationsschutz dienende Gold üblicherweise.

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Noch nicht in Franken

In den vergangenen drei Monaten sind die Edelmetall-Bestände börsennotierter Goldfonds (ETFs) um knapp 30 Prozent auf aktuell mehr als 2400 Tonnen gestiegen. Das ist die stärkste Rally seit zehn Jahren.

Die Goldanleger, die in Franken rechnen, können aber noch keinen Rekord feiern. Da die Schweizer Währung – wie üblich – parallel zum internationalen Goldpreis ebenfalls stieg, war der Zuwachs hier kleiner. Der Kilopreis lag am Mittwoch Vormittag bei knapp 54'300 Franken, rund 1'000 Franken unter dem Höchstwert, der im Mai erreicht worden war.

(Reuters – rap)