Als Maturand kaufte er eine Aktie der Helvetia Versicherungen. «Gutes Essen an der Generalversammlung», erklärt Lukas Dörig, Mitglied der Geschäftsleitung des Schweizer Marcuard Family Office. Als Student an der Universität St. Gallen (HSG) nutzte er das.

Heute gehe er nicht mehr an die GV. Er finde jetzt auch anderswo feines Essen. Während wir dieses Gespräch führen, ist er auf Kundenbesuch in den USA in Key Biscayne, wo er «Ceviche de langosta» zum Mittagessen bestellt. Er habe Englisch reden wollen, sei aber auf Spanisch angesprochen worden, sagt der Appenzeller.

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Mit seinem Heimatkanton ist er vielfältig verbunden. Unter anderem hat er bei der Appenzeller Kantonalbank einen Safe, in dem Goldmünzen lagern. «Goldvreneli und Napoleon-Münzen. Schon seit ewig.» Vorteil der Goldmünzen sei der Wiedererkennungswert. «Jeder weiss, was ein Goldvreneli ist.» Der Nachteil sei der hohe Spread (Differenz zwischen An- und Verkaufspreis). Deswegen seien «Plättli» für alle besser, die Gold in kleinen Stückelungen wollten. Die gibt es bei jeder Bank oder bei spezialisierten Anbietern wie bei Degussa im Goldshop.

Er halte nur einen kleinen Teil seines Vermögens in Edelmetallen. Sein grösstes Investment sei die Beteiligung am Marcuard Family Office. Von dem, was übrig bleibe, seinem freien Vermögen, seien zwei Drittel in alternativen Anlagen investiert, darunter ein Fonds des Schweizer Vermögensverwalters Multiplicity Partners. Der komme als Käufer ins Spiel, wenn andere Investoren gezwungen seien, ihre Investments zu einem Abschlag zu verkaufen oder diese nicht mehr halten wollten. «Im Einkauf liegt der Gewinn», erinnert sich Dörig an eine Vorlesung an der HSG. Man versucht, etwas, das einst 1 Franken wert war, für 50 Rappen zu kaufen und dann für 80 Rappen zu veräussern.

Sein Pensionskassenvermögen hat Dörig im Überobligatorium, wo er seine Anlagen selber bestimmen kann, unter anderem in einen Fonds investiert, der Titel mit hohen Dividendenrenditen kauft. Solche Fonds in der zweiten oder dritten Säule sind steuerlich clever, weil man die Dividenden nicht direkt versteuern muss.

Er braucht Liquidität in Dollar, weil einige seiner alternativen Investments Kapitaleinschüsse erfordern können. Da die Zinsen gestiegen sind, hält er dieses Geld in US-Staatspapieren mit unterjährigen Laufzeiten, die aktuell gegen 5 Prozent Zinsen bringen. Gegen 10 Prozent des freien Vermögens seien so investiert.

Einige Kryptoanlagen hat Dörig ebenfalls (3 Prozent seines freien Vermögens). Er habe erstmals gekauft, als der Bitcoin noch bei 3000 Dollar notierte. Neben Bitcoin hält er auch Ethereum.

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