Kürzlich veröffentlichte das Magazin «Forbes» die erste Liste von Menschen, die ihren Reichtum den Kryptowährungen verdanken. Die zehn reichsten von ihnen besitzen jeweils etwa 1 Milliarde Dollar – Spitzenreiter Chris Larsen gar geschätzte 8 Milliarden Dollar.

Viele der neuen Kryptomilliardäre werden den Eindruck erwecken wollen, nicht nur erfolgreich, sondern auch wohltätig zu sein. Eines der besten philanthropischen Ziele ist die Förderung der Gesundheit in den Entwicklungsländern. Für jene auf der «Forbes»-Liste, die nach Ideen suchen, wie sie sich im Gesundheitsbereich engagieren können, hätte ich vier Ideen:

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1) Zum Spenden verpflichten wie Bill Gates

Erstens sollten sich die neuen Reichen zum Spenden verpflichten – wie Bill Gates, Mark Zuckerberg oder Elon Musk. Sie alle spenden mindestens die Hälfte ihres Privatvermögens für soziale Zwecke. Wichtig ist, sich zur Grosszügigkeit zu verpflichten.

2) Transaktionssteuer befürworten

Zweitens könnten sie für eine Transaktionssteuer für den Handel mit digitalen Währungen eintreten. Die Erträge einer solchen Steuer könnten dann zur Finanzierung von Gesundheitsprojekten in den Entwicklungsländern eingesetzt werden. Eine solche Steuer könnte sich die in Grossbritannien diskutierte sogenannte Robin-Hood-Steuer zum Vorbild nehmen. Dabei geht es darum, Finanztransaktionen mit einer geringen Abgabe zu belegen, um damit Programme zur Armutserleichterung und Klimaschutzinitiativen zu finanzieren.

3) Digitalisierungsprogramme für arme Länder

Drittens könnten die neuen Reichen Digitalisierungsprogramme unterstützen. In vielen armen Ländern leiden die Gesundheitssysteme unter mangelhaften Patientendaten – ein Problem, das mit den Erlösen aus Kryptowährungen gelöst werden könnte. Investitionen in digitale Lösungen würden nicht nur dazu beitragen, die Gesundheit zu verbessern, sondern könnten auch die datenabhängige Entscheidungsfindung verbessern.

4) Gesundheitstechnologie unterstützen

Viertens schliesslich könnten sie Projekte finanzieren, mit denen die gesundheitspolitische Verwaltung verbessert wird. Kryptowährungsmilliardäre verdanken ihren Reichtum der Sicherheit ihrer Transaktionen. Davon könnte das Gesundheitswesen in den Entwicklungsländern profitieren, das unter hoher institutionalisierter Korruption leidet.

Einfach ausgedrückt: Es gibt keinen besseren Einsatz für Kryptophilanthropie als Gesundheitsprojekte im globalen Süden, wo der Handel mit digitalen Währungen stärker wächst als überall sonst. In Venezuela, wo sich die nationale Währung im freien Fall befindet, wurde der Bitcoin zur führenden «Parallelwährung» für die Bezahlung grundlegender Güter und Dienstleistungen – darunter auch Arztrechnungen. In Ostafrika verwenden lokale Innovatoren Kryptowährungssysteme wie Bitpesa für grenzüberschreitende Transaktionen. Und sogar das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen hat Kryptowährungen dafür eingesetzt, Geld an Flüchtlinge in Jordanien zu schicken.

Natürlich sind die neuen Reichen zu nichts verpflichtet. Aber im Januar gab Blackrock-Chef Laurence Fink dazu eine Erklärung ab: Unternehmensführer müssten, um weiterhin von ihm unterstützt zu werden, mehr tun, als Profite zu erwirtschaften: Sie müssten auch einen «sozialen Zweck» erfüllen.

Serufusa Sekidde ist Direktor für Policy & Partnership bei Pharmakonzern GlaxoSmithKline.