Im Unterschied zu den USA, Grossbritannien, Spanien und Griechenland kannten die Schweizer Immobilienmärkte in den vergangenen 15 Jahren nur eine Richtung: aufwärts. Den letzten Immobilienpreiszerfall gab es Anfang der neunziger Jahre (siehe Grafik). Ernst Schaufelberger war damals im Immobilienfondsgeschäft bei der Bankgesellschaft tätig, der heutigen UBS. Über 30 Jahre ist er inzwischen in der Branche. Heute verwaltet er als Leiter Immobilien bei Axa Investment Managers für die Axa Winterthur ein Immobilienportfolio im Wert von über zehn Milliarden Franken. Einerseits denkt er, dass die Immobilienbewertungen derzeit recht hoch sind: «Teilweise werden alte Objekte an Zweitklassstandorten zu Preisen verkauft, die sonst nur an guten Lagen bezahlt werden.»

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Trotzdem sieht er noch keine Blase. Denn: «Es ist sehr viel Geld vorhanden, das angelegt werden muss. Und im Vergleich zu den Zinsen von zehnjährigen Bundesanleihen von unter einem Prozent sind die Renditen bei Immobilienanlagen mit rund vier Prozent deutlich lukrativer.» Dass die Immobilienpreise fallen, sieht er trotzdem erst dann als gegeben, wenn die Zinsen steigen oder sich die Nachfrage nach Immobilien deutlich abschwächt.

Mit Aktien von Immobilienfirmen wie Allreal, Mobimo, Swiss Prime Site und PSP Swiss Property können Anleger von weiterhin steigenden Immobilienpreisen profitieren. Schaufelberger mag an den Titeln vor allem die hohen Dividenden: «Ich gehe bei den meisten davon aus, dass sie mit vier oder mehr Prozent rentieren werden», sagt er.

Toptipp:
Anleger, die genügend Mittel zur Seite gelegt haben, könnten sich auch überlegen, in der Schweiz einen Ferienwohnsitz zu kaufen – vorausgesetzt, sie machen dies am richtigen Ort und nutzen die Immobilie auch selber. Wegen der Problematik der kalten Betten würden die Möglichkeiten, Zweitwohnsitze in den Schweizer Bergen zu erwerben, in Zukunft wohl immer mehr eingeschränkt, was zu Preissteigerungen führen dürfte, so Schaufelberger. «Man muss sich aber bei Immobilieninvestitionen bewusst sein, dass sie einen langen Anlagehorizont verlangen. Schnelles Kaufen und Verkaufen ist keine gute Strategie», so warnt er.