Im Aktientableau der Schweizer Börse dominiert in diesem Jahr die Farbe Rot. Der Gesamtindex SPI liegt nach drei Quartalen um über zwölf Prozent im Minus. Nicht einmal ein Fünftel der Titel weist seit Jahresbeginn eine positive Wertsteigerung aus.
Stolz bewertet. An einer Gruppe gingen die Turbulenzen weitgehend spurlos vorbei: Immobilienaktien weisen, gemessen am entsprechenden Index, eine Rendite von über zehn Prozent auf. Und auch die Immobilienfonds bringen es auf über sieben Prozent Performance.
Dabei sind die Immobilientitel bereits recht stolz bewertet. Eine wichtige Beurteilungsgrösse ist das Verhältnis zwischen dem bezahlten Aktienkurs und dem inneren Wert, also dem Anteil Eigenkapital pro Aktie. Der Aufpreis, auch Agio genannt, reicht von 12,4 Prozent bei Marktleader PSP Swiss Property bis 30 Prozent bei der Basler Warteck Invest. Bei den Fonds ist die Bandbreite noch grösser. Liegt der Kurs der kotierten Fondsanteile beim CS 1a Immo PK Fund nur 11,4 Prozent über dem inneren Wert, so beläuft sich das Agio beim Solvalor 61 auf fast 53 Prozent. Je grösser dieser Aufpreis ist, umso stärker sind die Titel anfällig für Kurseinbussen.
Markus Waeber, Immobilienanalyst der Zürcher Kantonalbank, errechnete für Immobilienfonds ein durchschnittliches Agio von 25 Prozent. Für ihn ist dies zurzeit noch kein Grund zur Sorge. Denn ein Zinsanstieg ist vorerst nicht in Sicht. Zudem könnten die Immobiliengesellschaften ihre Hypotheken zu den aktuell tiefen Zinsen langfristig anbinden. Auch die Bewertung der Liegenschaften hält Waeber für weitgehend gesund. Gerade Immobilienfirmen mit langjährigen Beständen könnten noch immer Aufwertungen vornehmen.
Schöne Renditen. Die Dividendenausschüttungen bieten eine willkommene Ertragsquelle für die Anleger. Bei mehr als der Hälfte der kotierten Fonds und Gesellschaften beträgt die Dividendenrendite mehr als drei Prozent.
Zu Waebers Favoriten zählen im Immobiliensegment die drei grössten Aktiengesellschaften, Allreal, PSP Swiss Property und Swiss Prime Site (SPS). Bei den Fonds stehen CS Siat, Immofonds, UBS Foncipars, FIR und Schroder ImmoPlus auf Waebers Empfehlungsliste.