Sie sind die Lieblinge der Fondsanleger: Exchange-Traded Funds (ETFs). Da mit diesen Fonds der Börsenindex detailgetreu nachbildet wird, laufen sie im Gegensatz zu ihren aktiv gemanagten Schwesterprodukten nicht Gefahr, vom Benchmark geschlagen zu werden. Sind sie kostengünstiger und bieten eine breite Diversifikation. Da sollte es nicht schwierig sein, diese Produkte an den Mann zu bringen.

Scheinbar doch: Die Investment-Bank Merrill Lynch hat im September 13 ihrer 15 ETFs geschlossen und die verbleibenden zwei an eine Barclays-Tochter abgetreten. In Deutschland nahm die UBS-Tochter Fresco vier ihrer Indexfonds vom Markt. Dennoch steigen die Nachfrage und die gehandelten Volumen der ETFs weiter. An der American Stock Exchange zählen Indexfonds bereits zu den am meisten gehandelten Produkten, und auch in der Schweiz rangieren sie bei den Handelsumsätzen unter den top ten.

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Wieso kam es trotzdem zu einem Fondssterben bei ETFs? Der Grund ist in einer teilweise einseitigen Ausrichtung der Indexprodukte zu suchen. Bei den geschlossenen Produkten handelt es sich um Sektoren-ETFs, die Indizes einer einzelnen Branche nachbilden und die bei den Anlegern weniger beliebt sind.

«Am besten laufen Produkte, die auf nationalen und europäischen Indizes basieren», sagt Clemens Reuter von der Schweizer Börse.

Seiner Meinung nach kaufen Anleger lieber Fonds, die einen bekannten Index replizieren. Die Branche scheint das jetzt auch gemerkt zu haben und passt ihr Angebot an.

Im September kam die HypoVereinsbank mit zwei neuen Fonds auf europäische Indizes an den Schweizer Markt. Und neue Produkte befinden sich bereits in der Pipeline, weiss Reuter von der SWX.