Investor AB hält gegenwärtig Beteiligungen im Wert von 18,9 Milliarden Franken. Zu den wichtigsten Posten gehören ABB (10 Prozent), der Pharmakonzern Astra-Zeneca (4 Prozent), der Telekom-Ausrüster Ericsson (5 Prozent), der Haushaltsgerätehersteller Electrolux (6 Prozent), der Autohersteller Saab (20 Prozent) und die grösste skandinavische Bank, SEB (20 Prozent). Daneben hat Investor rund 2,4 Milliarden Franken in Venture-Capital und Start-ups in den Zukunftsbranchen IT/Telekom und Biotech investiert. Investor managt ihre Beteiligungen aktiv und versucht in der Regel, jeweils ein Viertel der Verwaltungsräte zu stellen. Damit dominiert Investor so viele Grossunternehmen wie kaum eine andere Beteiligungsgesellschaft; gleichzeitig bilden die von Investor eingesetzten Manager das Old-Boys-Network der schwedischen Wirtschaft.
Die Geschichte des Unternehmens ist 150 Jahre alt. Als André Wallenberg die SEB gründete, war sie Schwedens erste Privatbank. Sie stellte in der aufkommenden Industrialisierung schwedischen Unternehmen Kapital zur Verfügung und erhielt dafür Aktienanteile. Als eine Gesetzesänderung 1917 Banken den Aktienbesitz verbot, wurde die Investor AB als Beteiligungsgesellschaft ausgegliedert und 1919 börsenkotiert. Die Wallenbergs besitzen heute rund 21 Prozent des Kapitals, kontrollieren dank Stimmrechtsaktien aber 46 Prozent des Konzerns.
Ende 2000 versuchte der Financier Martin Ebner – vergeblich – die Dominanz der Wallenbergs bei Investor zu knacken. Angelockt hatte Ebner der grosse Abschlag von damals 38 Prozent, unter dem Investor leidet, wenn man die Börsenkapitalisierung mit dem Wert der von Investor kontrollierten Beteilungen vergleicht. Heute beträgt dieser Discount noch immer 26 Prozent.