«Ischgl war nicht schuld an Corona», sagte unlängst Andreas Gabalier auf der Bühne des Top-of-the-Mountain-Spring-Konzerts, an dem er vor 19’000 Menschen in Ischgl auftrat. Das Dorf sei zu Unrecht angeprangert worden, sagt der populäre österreichische Sänger, und dass das Virus sich so oder so ausgebreitet hätte. Viele jubelten ihm zu. Gerade die Einheimischen vor Ort. Endlich hatte ein Promi öffentlich ausgesprochen, wovon man überzeugt ist – von der eigenen Unschuld. Überzeugt waren auch die Gerichte. Doch der Reihe nach.
Der Party-Skiort Ischgl galt im Februar/März 2020 als ein Corona-Hotspot, von dem aus das Virus in ganz Europa verbreitet wurde. Daraufhin überrollte eine regelrechte Klagewelle das kleine Dorf, das Land Tirol und den Staat Österreich. 130 Klagen waren eingereicht worden, ein Strafrechtsverfahren, eine Sammelklage des Verbraucherschutzvereins VSV mit 6000 Beschwerden aus 45 Ländern, sowie eine Amtshaftungsklage gegen die Republik Österreich.