«Die Prämien für Zusatzversicherungen bleiben bei vielen Krankenkassen 2012 unverändert, einzelne Anbieter räumen ein wenig Rabatt ein», sagt Jonas Grossniklaus vom Prämienvergleichsdienst Comparis. Und Manuel Martin von Sparziel.ch pflichtet bei: «Die Preise für Zusatzversicherungen bleiben für 2012 relativ stabil.»
Damit werden all jene enttäuscht, die aufgrund der neuen Spitalfinanzierung ab 2012 mit tieferen Kosten gerechnet haben. Vor allem im Bereich der Privat- und Halbprivatversicherungen wären eigentlich deutlich tiefere Prämien angesagt. «Bisher wurden die Spitalleistungen der Grundversicherung teilweise durch die Zusatzversicherung quersubventioniert. Neu sind die medizinischen Leistungen von Privatpatienten durch die Grundversicherung gedeckt, was die Privatversicherung deutlich günstiger machen müsste», sagt Grossniklaus. Er geht davon aus, dass die Prämien in Zukunft markant sinken werden. «Es kursieren Zahlen von einem Sparpotenzial von bis zu 50 Prozent bei den Prämien», so der Krankenkassenexperte.
Davon ist die Realität aber weit entfernt. Einzelne Versicherer, etwa Helsana, bieten fürs kommende Jahr eine freiwillige Vergünstigung von fünf Prozent auf alle Spital-Zusatzversicherungen inklusive Privat- und Halbprivatzusätzen. Für die Versicherten der meisten anderen Kassen bleiben die Prämien dagegen unverändert hoch.
Die neue Spitalfinanzierung erlaubt den Grundversicherten zudem eine Behandlung in der allgemeinen Abteilung in der ganzen Schweiz und nicht wie bisher nur im Wohnkanton. Dadurch müsste die Zusatzversicherung «allgemeine Abteilung ganze Schweiz» ebenfalls sinken. Doch laut Comparis sind nur Concordia und Sympany dazu bereit. Sie reduzieren die Prämien um 10 respektive 20 Prozent.
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