Kryptowährungen kamen 2009 zum ersten Mal aufs Parkett, namentlich geprägt vom heutigen Marktführer Bitcoin. Ab dann folgte eine Erfolgsgeschichte dieser dezentralisierten Währungen, die niemand erwartete.
Doch was sind Kryptowährungen überhaupt? Welche gibt es und wo liegt der Unterschied zwischen Krypto und Blockchain? Und was hat Elon Musk mit der ganzen Sache zu tun?
Dazu ein paar Antworten.
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Unterschied Blockchain und Kryptowährung
Kryptowährungen sind digitale Währungen und funktionieren im Kern wie physisches Bargeld: Sie werden getauscht und gehandelt. Der grosse Unterschied liegt jedoch darin, dass weder finanzielle Institutionen wie (National-)Banken noch Regierungen hinter den Kryptowährungen stehen.
Kurz: Sie sind unabhängig und dezentral. Grundsätzlich kann also jeder und jede eine eigene Kryptowährung gründen, was im Finanzbereich bisher unvorstellbar war.
Kryptowährungen erfüllen eine weitere, bisher nicht existente Funktion: Das Eigentum von Kryptowährungen kann digital zugeordnet werden. Damit dies jedoch reibungslos funktioniert, bedingt das eine funktionierende digitale Infrastruktur. Dabei bedient sie sich der Blockchain-Technologie. Blockchain ist vereinfacht gesagt die Gemeinschaftsaufzeichnung der Transaktionen der verschiedenen Krypto-Token; beispielsweise die Historie der Eigentümer eines Bitcoins.
Somit gilt: ohne Blockchain keine Kryptowährung. Und eine Blockchain ist nicht gleich eine Kryptowährung. Beispiel Ethereum: Ethereum ist ein System, bei dem die Quellen offen sind. Dort kann man Programme beziehungsweise Smart Contracts in der Ethereum-Blockchain anbieten. Zugleich kann man auf der Blockchain mit der Kryptowährung Ether zahlen.
Die grössten und die bekanntesten Kryptowährungen
Laut der Finanzmarktplattform Investing.com waren im April 2022 10’488 unterschiedliche Kryptowährungen registriert. Das entspricht einer Vervierfachung der registrierten Währungen seit Dezember 2019. Mittlerweile haben sich die Blockchain-Technologien weiterentwickelt und dementsprechend auch die Kryptowährungen.
Jede Kryptowährung unterscheidet sich heute durch ihre eigenen Ausprägungen, Merkmale und Anwendungsbereiche. Je nach zugrundeliegender Blockchain können diese mehr oder weniger Transaktionen zusätzlich anbieten. Der Marktführer Bitcoin kann verhältnismässig wenig, während Ethereum die Software-Plattform ist, die beispielsweise auch für Kauf und Verkauf von NFT genutzt wird.
Die Wichtigkeit einer Kryptowährung hängt jedoch weniger von deren Transaktionsmöglichkeiten ab – diese fliessen aber durchaus mit ein –, sondern von der Marktkapitalisierung:
Bitcoin (BTC)
Die bekannteste und älteste Kryptowährung ist mit 735,1 Milliarden Dollar auch die grösste. Die ersten vier Coins wurden am 3. Januar 2009 geschürft, seither folgten viele. Bitcoin hat sich selber ein Maximalziel von 21 Millionen geschürften Bitcoins gesetzt. Diese künstliche Limitierung kurbelt die Nachfrage weiter an.
Ethereum (ETH)
Nicht nur eine Währung, sondern auch eine Transaktionsplattform ist die zweitgrösste Kryptowährung Ethereum. Sie kommt auf eine Marktkapitalisierung von 343,4 Milliarden Dollar. Ethereum macht aktuell auf sich aufmerksam mit einem geplanten Update, bei dem das Schürfen von Coins umweltfreundlicher erfolgen soll. Ethereum ist auch der Platzhirsch im Handel von digitaler Kunst, den sogenannten NFT (Non-Fungible Token).
Tether (USDT)
Tether ist ein amerikanischer Coin, der an den Kurs des Dollars gebunden ist. Damit ist er ein Stablecoin. Das führt dazu, dass sich die Volatilität des Coins verringert und er über die Zeit stabiler ist. Entsprechend auch der Name solcher an einen Währungskurs gekoppelten Kryptowährungen: Stablecoins. Mit einer Marktkapitalisierung von 83,2 Milliarden Dollar kommt Tether auf den dritten Rang.
«Meme Coins»
Nebst Bitcoin und Stablecoin besteht noch die Kategorie Meme Coin. Erstellt als Scherz, basierend auf einem Meme der japanischen Hunderasse Shiba Inu, verzeichnen sie unerwartet Erfolg. Bekannte Meme Coins sind der Dogecoin und der Shiba Inu Coin.
Was bedeutet Schürfen oder Crypto Mining?
Mineralien, Gold oder Diamanten werden in mühsamer Handarbeit geschürft. Das englische Pendant «Mining» geht noch etwas weiter und bezeichnet im Allgemeinen den Abbau von Materialien. Kryptowährungen sind aber im Gegensatz zu Gold oder Kupfer rein digitaler Art. Warum also werden sie geschürft?
Bei Coins liegt die Schwierigkeit darin, ihre Echtheit zu verifizieren. Um dieses Ziel zu erreichen, stellen die Schürfenden, die «Miner», ihre Rechenleistung zur Verfügung. Das sind aber nicht einzelne Computer, sondern ganze Serverfarmen. Nach dem «Proof of Work»-Konzept wettstreiten die Schürfenden darum, einen Coin als Erste zu verifizieren und in die gemeinsame Datenbank – die Blockchain – einzutragen. Der schnellste Miner wird im Anschluss mit Coins bezahlt, der Rest geht leer aus und die benötigte Rechenleistung war unnötig.
Deshalb sind Kryptowährungen so energieintensiv und nicht umweltfreundlich. Nun will Ethereum mit dem neuen Verfahren «Proof of Stake» dem klassischen Crypto Mining entgegenhalten. Statt dass verschiedene Miner dieselben Coins verifizieren und so unnötig Rechenleistung verschwenden, erhält im Verfahren nur noch eine Minerin den Auftrag zur Verifizierung.
Was hat Elon Musk damit zu tun?
Elon Musk – impulsives Genie, CEO von Tesla und SpaceX, reichster Mann der Welt und jetzt auch Besitzer des Kurznachrichtendienstes Twitter – beeinflusst regelmässig und gerne den Bitcoin-Kurs. Ankündigungen, Teslas mit Bitcoins bezahlen zu können, beflügelten den Bitcoin-Kurs genauso sehr wie der Rückzug ebendieser nur kurze Zeit später – mit der Begründung, Bitcoin sei zu belastend für die Umwelt.
Der Liebling Elon Musks unter den Kryptowährungen ist jedoch nicht Bitcoin, sondern die «Meme-Währung» Dogecoin. Eine Währung, die als Parodie auf die gesamte Kryptoszene gegründet wurde und unverhofft Erfolg hatte. Der Coin mit dem Meme-Hund ist immer wieder Element in Musks Tweets, die jeweils den Kurs des Dogecoins ankurbeln – so beispielsweise, als er ankündigte, dass Tesla-Fanartikel mit Dogecoin bezahlt werden können.
Neue Jobprofile und Kryptokarrieren
Die Nachfrage nach Expertinnen und Experten im Kryptobereich steigt stetig. Nicht nur das Jobportal Jobs.ch bestätigt diese Entwicklung – seit 2016 hat sich die Anzahl der Stelleninserate vervierfacht – auch die Universitäten reagieren auf die neu geforderten Stellenprofile. Mittlerweile bietet ein Grossteil spezifische Seminare und CAS an, die die Fähigkeiten und Kenntnisse der Studierenden fördern.
Eine Auflistung neuer Karrieremöglichkeiten, die durch den Krypto-Hype entstanden, folgt hier. Die genaue Beschreibung der Berufsprofile kann in diesem Artikel nachgelesen werden.
- Blockchain-Entwickler
- Krypto-Miner
- Traderin
- Kryptodozent
- Produktmanagerin
- Growth Hacker
- Nachhaltigkeitsexpertin
1 Kommentar
Zu Tether schreiben Sie: "...dass sich die Volatilität des Coins verringert und er über die Zeit stabiler ist"
Das ist falsch!
1 Tether ist und bleibt immer 1 USD. Ausser er würde kaputt gehen, was möglich ist.