Schon vor einem Jahr gab es bei der Aktie von Magforce nach Empfehlung an dieser Stelle in wenigen Monaten ein Plus von 40 Prozent und das Kursziel war erreicht. Der zweite Einstieg Mitte Dezember lief anfangs zwar ebenfalls sehr erfreulich – bereits zwei Monate später stand bei der Aktie des Spezialisten für Krebstherapien ein Kursplus von 15 Prozent zu Buche. Doch dann erodierte der Kurs mehr und mehr und erreichte vor sechs Wochen ein 15-Monats-Tief.
Grund für den Verfall war nicht nur die allgemeine Börsenschwäche im Frühjahr, sondern auch eine meldungsfreie Zeit bei Magforce. Hatte die Meldung über die Genehmigung der US-Gesundheitsbehörde FDA zur Durchführung einer klinischen Studie zur Behandlung von Prostatakrebs im Februar noch Kursrekorde gebracht, so verloren Anleger nun in den folgenden Monaten die Geduld und räumten die Aktie aus dem Depot.
Studie läuft gut an
Anfang Juli hat Magforce aber wieder nach oben gedreht und die Kursdynamik beschleunigt sich seit zwei Wochen. Grund ist eine weitere Meldung. Das Medizinunternehmen ging vor einigen Wochen mit den ersten Testpatienten für diese klinische Studie an den Start.
Laut gut informierten Kreisen, soll die Krebstherapie von Magforce bei diesen Testpersonen sehr gut anschlagen. Es gibt deshalb Vermutungen, die FDA könnte die Zahl der ursprünglich für die Studie vorgesehenen bis zu 120 Testpersonen deutlich reduzieren und das würde dann natürlich auch die Zeit bis zur Zulassung der Therapie mehr oder weniger stark verkürzen. Wurde ursprünglich das vierte Quartal 2019 als Starttermin für die Kommerzialisierung der Therapie in den USA genannt, so könnte dieser nun Gerüchten zufolge bereits spätestens im ersten Halbjahr 2019 sein.
Die neue Therapie eröffnet einen riesigen Markt
Die Zulassung an sich dürfte kein allzu grosses Problem darstellen. Wie aus dem Umfeld des Unternehmens zu hören ist, soll Magforce dabei lediglich beweisen, dass die Therapie keine Risiken birgt. Wird der Beweis erbracht, soll die Zulassung automatisch erfolgen. Magforce wendet die Therapie aber bereits in Europa an und dort soll es so gut wie keine Nebenwirkungen geben.
Sollte die Markterschliessung wie erwartet im Laufe 2019 klappen, eröffnet sich Magforce ein riesiger Markt in den USA. In den Staaten sollen 250000 Patienten an Prostatakrebs erkrankt sein und zusammen mit der EU sollen die medizinischen Kosten der Behandlung jährlich bei etwa 10,0 Milliarden Euro liegen.
Das Magforce-Management baut den Anteil am Unternehmen aus
Magforce-Chef Ben Lipps scheint überzeugt vom Erfolg der Therapie. Erst vor einer Woche hat der Manager seinen Anteil an der US-Tochter Magforce Inc, welche die Therapie in den USA vermarkten soll, im Rahmen einer Kapitalerhöhung von 7,5 auf 17 Prozent mehr als verdoppelt. Die Prognose des Magforce-CEO für das Unternehmen lautet: 100 Millionen Euro Umsatz in 2021, 150 Millionen Euro Umsatz in 2022. Bei einer geschätzten Gewinnspanne vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von 30 Prozent könnte der Gewinn dann bei deutlich über 1,0 Euro je Aktie liegen. Auf Sicht von zwei bis drei Jahren hat Magforce damit das Zeug zum Vervielfacher.
Magforce AG
ISIN: DE000A0HGQF5
Gewinn je Aktie 2018e: V.
KGV 2018e: -
Dividende 2017e: -
EK je Aktie: 0,50 €
EK-Quote: 60,0%
KBV: 11,3
Kurs/Ziel/Stopp: 5,65/9,80/3,70 €
* Georg Pröbstl ist Chefredaktor des Börsenbriefs Value-Depesche. Der Börsendienst ist auf substanzstarke, unterbewertete Aktien mit guten Perspektiven aus der D-A-CH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) spezialisiert. Performance des Musterdepots 1 Jahr: +26,1 Prozent (DAX: +12,7 Prozent), 3 Jahre: +71,5 Prozent (DAX: +22,4 Prozent). Seit Start im April 2010 steht ein Zuwachs von +301,7 Prozent (Dax: +83,3 Prozent).