Eine der grossen Sorgen der Anleger gilt derzeit der Inflation. Obwohl dies in den offiziellen Statistiken noch keinen Niederschlag gefunden hat, wird ein massiver Anstieg befürchtet, weil die Zentralbanken zur Überwindung der Finanzkrise ihre Bilanzsummen enorm ausweiteten.

Ein rigoroses Eingreifen der Notenbanken ist nichts Neues. Schon nach dem Börsencrash von 1929 setzte sich die Idee durch, dass Zentralbanken in solchen Situationen die Rolle als «Lender of Last Resort» übernehmen. Sie stellen den Geschäftsbanken unbeschränkt Guthaben zur Verfügung, die diese bei Bedarf in Bargeld umwandeln können. So bleiben Geschäftsbanken stets solvent, und Bankenzusammenbrüche können weitgehend vermieden werden.

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In der jüngsten Krise sind die Zentralbanken aber von «Lenders of Last Resort» zu «Garbage Bags of Last Resort» geworden: Als Müllschlucker kauften sie einen grossen Teil der wertlos gewordenen Hypothekarprodukte auf.

Am kräftigsten hat die US-Notenbank Federal Reserve zugelangt. Für rund eine Billion Dollar hat sie Mortgage Backed Securities (MBS) aufgekauft und ihre Bilanzsumme so auf 2,3 Billionen Dollar ausgeweitet. Durch den Aufkauf von MBS im grossen Stil hat die Fed ihre Bilanzsumme seit Ende 2008 mehr als verdoppelt, die Guthaben der Geschäftsbanken erhöhten sich dadurch um etwa die gleiche Summe.

Solange die Geschäftsbanken die neu geschaffenen Guthaben unangetastet lassen, hat diese Verdoppelung keine Auswirkungen auf die für die Wirtschaft relevanten Geldmengenaggregate M1 und M2. Und die Fed hat sich bisher auch alle Mühe gegeben, dass die Guthaben tatsächlich unangetastet bleiben und nicht zur Geldschöpfung verwendet werden. Seit Oktober 2008 bezahlt sie den Geschäftsbanken Zinsen für ihre Guthaben, was zuvor nicht der Fall war.

Die Geschäftsbanken sind somit nicht nur ihren Wertpapierschrott losgeworden, sondern erhalten jetzt auch noch regelmässige Zahlungen dafür. Die Folge: Trotz den gegenwärtig tiefen Zinsen kommt es zu keinem Wachstum der Geldmenge und auch nicht zu Inflation.