Wann ist eine Aktie fair bewertet? Die Berater der Boston Consulting Group (BCG) spüren der Antwort nach, indem sie die Kennzahlen von mehr als 5500 börsennotierten Unternehmen durch ihre Datenbanken jagen. So ermitteln sie einen fundamental abgeleiteten Wert des Unternehmens, den sie mit dessen Marktwert vergleichen.

Den Fundamentalwert bestimmen die BCG-Experten so: Sie prüfen, ob das Unternehmen mehr Cashflow erwirtschaftet, als die Investoren als Verzinsung auf ihrem eingesetzten Kapital erwarten. Die Differenz heisst Cash Value Added (CVA). Diesen CVA rechnen die Berater in die Zukunft hoch, indem sie die bisherigen Wachstumsraten und die Rentabilität des Unternehmens dem Branchendurchschnitt angleichen.

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Der Marktwert setzt sich zusammen aus dem Börsenwert und den von einem potenziellen Käufer zu übernehmenden Schulden. Ist der Marktwert höher als der Fundamentalwert, bedeutet dies: Die Börse traut dem Konzern zu, seinen CVA stärker zu steigern, als es die Daten erwarten lassen.

Der Ertrag der Aktionäre aus einem Papier setzt sich aus Kurssteigerung und Dividende zusammen. Die BCG-Berater gliedern die Kursgewinne nach deren Ursachen in fünf Aspekte:

1. Umsatzwachstum.

2. Steigerung der Marge.

3. Änderung des Verhältnisses zwischen dem Kurs und dem Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Kurs-Ebitda-Verhältnis); dieser Faktor ist der weichste Bestandteil des Kursertrags, weil er am schwersten durch die Unternehmen zu steuern ist.

4. Änderung der Aktienanzahl (Rückkäufe, Kapitalerhöhungen, Aktienoptionen als Teil der Managervergütung).

5. Änderung des Schuldenstands.