Tesla-Chef Elon Musk verkauft seine Bitcoin-Bestände doch nicht – aber die Kritik an enormen Umweltbelastung durch die Kryptowährung hallt noch immer nach. Die fossilen Brennstoffe, die verbrannt werden, um den Strom für die digitale Währung zu erzeugen, beissen sich mit den «sauberen» Elektroautos von Tesla. Bitcoin wird durch leistungsstarke Computer erzeugt, die komplexe Mathe-Gleichungen lösen und deshalb unfassbar viel Strom fressen. So viel Strom wie Holland im ganzen 2019 verbraucht hat.
Die Haltung des «Milliarden-Influencers» und bekanntesten Manager der Welt – Elon Musk – ist gut für das Klima und den Ruf von Tesla. Aber schlecht für den Wert von Bitcoin. Noch immer dümpelt er unter 45'000 Dollar. Darunter leidet auch Tesla, da die Bilanz des kalifornischen Autobauers beeinträchtigt wird. Obwohl die Umweltbelastung von Bitcoin schon seit Jahren ein Thema ist, wird die Diskussion diesmal nicht so rasch wieder verschwinden.
Der Multimilliardär deutete an, dass Tesla seine Bitcoins verkauft haben könnte, oder kurz davor steht, dies zu tun.
Seit dem letzten Aufflammen der Debatte hat sich nochmals einiges getan: Inzwischen sind die Rechenleistungen für das «Mining» von Bitcoins dermassen gigantisch geworden, dass es nicht mehr nur ein paar Geeks mit umgebauten Rechnern in ihren Schlafzimmern lösen können, sondern es braucht Hallen von riesigen Rechnern mit Spezialausrüstungen, die sich nur Unternehmen leisten können. 70 Prozent der Bitcoins werden in China «gemint». Einem Land, das bekannt dafür ist, Strom durch das Verbrennen von Kohle zu erzeugen.
Die Kryptowährung verpestet die Umwelt massiv
Sollte Bitcoin noch populärer werden, dann steigt die Umweltbelastung so stark an, dass es tatsächlich inakzeptabel wird. Mit den wirklich drängenden Fragen des Umweltaspekts der Kryptowährung wird es wahrscheinlicher, dass Bitcoin in Zukunft nicht als Zahlungsmittel für die breite Masse eingesetzt wird.
Der Druck steigt nicht nur durch die Distanzierung von Elon Musk von der digitalen Währung, sondern auch durch institutionelle Anleger. Sie sind nicht mehr bereit, in klimaschädliche Anlagen zu investieren. Dazu kommt, dass immer mehr Zentralbanken wie die in China eigene digitale Währungen entwickeln. Diese werden stabiler sein und so bereitgestellt, dass sie die Umwelt nicht mehr so stark belasten.
Mit diesem Bewusstsein schielen Anleger zunehmend auf «grüne» Alternativen zum Bitcoin, so etwa Peercoin oder Chia. Und ähnlich wie bei der Wahl unseres Strommixes zu Hause gibt es Überlegungen, dass man beim Kauf einer Kryptowährung auch wählen kann, ob sie aus sauberer Wasserenergie oder schmutziger Kohle gewonnen wird.
Umweltabgabe für Bitcoin
Andere Ideen sind, den Code von Bitcoin zu «säubern», aber das ist eigentlich ein Tabu. Und wieder kommt hier der Aspekt dazu, dass die Kryptowährung auch in Hinblick auf ihren Energiehunger von niemandem reguliert werden kann, weil sie dezentral ist. Eine Möglichkeit gibt es für Regierungen aber trotzdem: Sie können Unternehmen, die Bitcoins «minen» belangen oder sie könnten eine Art CO2-Abgabe auf den Handel oder den Besitz von Bitcoin erheben.
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Bitcoin sind wie Zwiebeln: eine schlechte Währung aber ein ausgezeichnetes Spekulationsobiekt.