Schon wieder ein Prämienhammer! Im nächsten Jahr steigen die Prämien der Krankenkassen um 6 Prozent. Auch der grösste Wechselmuffel wird deshalb den Taschenrechner zücken. Und schauen, wie er den Anstieg der Prämien mit einem Wechsel zu einer günstigeren Kasse wenigstens in Grenzen halten kann.

Um auf Jahresbeginn die Krankenkasse wechseln zu können, gilt der 30. November als Stichtag. Bis dann muss man die alte Versicherung kündigen, so dass ein Wechsel der Grundversicherung möglich wird. Darum lohnt sich vorab ein Vergleich. Dabei helfen sollen Vergleichsportale im Internet. Doch aufgepasst! So schnell spart man nicht einfach ein paar Hundert Franken, wie das viele Portale versprechen. Nicht alle Vergleichsangebote eignen sich für jeden Versicherten.

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So funktionieren die Vergleichsplattformen

Jahrgang, Geschlecht und Wohnort – das sind die wichtigsten Daten, die die Plattformen benötigen. Danach spucken die Rechner die jeweiligen Prämien aus. Bei jedem Anbieter ist es zudem möglich, mehrere Personen gleichzeitig abzugleichen. Vor allem für Familien ist das angenehm.

Bei vielen Portalen kann man sofort eine Offerte einer Krankenkasse anfordern – kostenlos. So lässt sich direkt eine neue Versicherung abschliessen. Die Plattformen verdienen mit der Vermittlung ihr Geld. Für jede angenommene Offerte gibts eine Provision der Krankenkasse.

Das sind die unabhängigen Portale

  • priminfo.admin.ch

Priminfo ist der Prämienrechner vom Bund – und erst noch werbefrei. Die Plattform hebt sich vor allem dank zwei Spezialfunktionen hervor. Dank dem Franchisenvergleich kann der Versicherte die verschiedenen Franchisen der Kassen direkt in einer Tabelle vergleichen. Zudem stellt Priminfo einen Überblick über die Prämienveränderung der vergangenen sechs Jahre zur Verfügung.

Grosser Nachteil der Bundeswebsite: Man kann nicht direkt eine Offerte anfordern, sondern nur Prämien vergleichen.

  • konsumentenschutz.ch

Auch wenn das Vergleichsportal der Stiftung für Konsumentenschutz eine nicht so grosse Übersicht wie der Bund liefert, profitiert man von Extras. Wer seine jährlichen Krankheitskosten im Kopf hat, kann seine optimale Franchise berechnen lassen. Diese zieht die Website dann automatisch in den Vergleich ein. Bei einem passenden Treffer kann man die Versicherung gleich abschliessen. Das ist ein grosser Pluspunkt im Vergleich mit Priminfo.

  • swupp.ch

Eine weitere Alternative ist swupp.ch. Der Anbieter ist unabhängig, die Krankenkassen zahlen aber Provisionen für angenommene Offerten. Das hat auf den Kunden aber keinen Einfluss. Ein netter Zusatz: Auf einen Blick sieht man, wie viele Menschen bei der jeweiligen Kasse versichert sind, wie lange die durchschnittliche Rückerstattung dauert und wie effizient die Versicherung arbeitet (Verwaltungskosten pro Person).

Einen Nachteil hat Swupp: Es ist nicht möglich, verschiedene Versicherungsmodelle gleichzeitig abzugleichen.

Was können die kommerziellen Anbieter?

  • comparis.ch

Neben den unabhängigen Anbietern gibt es Portale, die mit Werbedeals ihre eigenen Konten füllen möchten. Durch die Verträge mit den Krankenkassen wollen sie bevorzugt die Versicherungen ihrer Partner vermitteln. Das macht zum Beispiel das bekannte Online-Vergleichsportal Comparis. Die Angebote der Partner werden beim Vergleich zuoberst angezeigt, auch wenn es noch günstigere Kassen gibt. Immerhin weist der Prämienrechner das Sponsoring transparent als «Anzeige» aus.

Auch bei diesem Anbieter gibt aber es einen Minuspunkt. So können Besucher der Website nur bei den Kassen eine Offerte bestellen, die auch mit Comparis zusammenarbeiten.

  • bonus.ch

Bonus trickst noch ein wenig mehr als Comparis und versucht, ihre Partner noch deutlicher in Szene zu setzen. Der Rechner deklariert sogar die ersten zwei Angebote als «Werbung». Danach befindet man sich automatisch in der Standardansicht. Jetzt werden nur die Kassen angezeigt, die mit dem Anbieter zusammenarbeiten. Erst wenn man aktiv auf die Gesamtansicht wechselt, zeigt Bonus alle Schweizer Versicherer.