Die Schweizer Börse ist auf Aufholjagd: Nach der Flaute während den ersten drei Monaten wagen sich nun gleich zwei Konzerne aufs Börsenparkett. Der IPO der St. Galler VAT wird zugleich der bislang grösste Börsengang dieses Jahres in Europa.

Der Vakuumventil-Hersteller will am 14. April rund 40 Prozent seiner Titel an die Börse bringen und dabei 538 bis 635 Millionen Franken einsammeln. Somit dürfte der IPO grösser werden als das 536 Millionen Franken schwere Börsendebüt der britischen Clydesdale & Yorkshire Bank.

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Zulieferer für Chip-Hersteller

Bis vor zwei Jahren war VAT noch in Familienbesitz, jene verkaufte den Konzern dann an die Beteiligungsgesellschaften Capvis und Partners Group – sie behalten auch nach dem IPO 46 Prozent am Unternehmen. Der St. Galler Konzern ist globaler Marktführer für hochwertige Vakuumventile.

Besonders die asiatische Chiphersteller verwenden seine Produkte für ihre Produktion – rund 40 Prozent des Geschäftes macht VAT in Fernost.  Letztes Jahr stieg der Umsatz um 13 Prozent auf 411 Millionen Franken, der Betriebsgewinn EBITDA wuchs gar um über einen Fünftel auf 127 Millionen Franken.

Kein weiteres IPO angekündigt

Weniger spektakulär als jenes von VAT ist das heutige Börsendebüt der Cybersecurity-Firma Wisekey. Der Handelsstart ist für die Genfer aber nicht wunschgemäss angelaufen: Die Aktie stürzte in den ersten Handelsstunden ab, nachdem bekannt wurde, dass Wisekey in den letzten Jahren nur rote Zahlen erwirtschaftet hatte und in absehbarer Zeit keine Dividenden ausschütten möchte.

Wisekey bringt nur einen Grossteil des Kapitals an die Börse. Die Mehrheit der Stimmrechte bleibt bei Aktionären, welche nicht am IPO teilnehmen. Der Genfer Konzern ist auf Sicherheitstechnologien spezialisiert, die in Browsern, Sensoren und Wearables verwendet werden.

Kein zweiter Sunrise in Sicht

Neben VAT und Wisekey haben bislang noch keine Konzerne IPOs in Zürich angekündigt. Laut der Beratungsfirma E&Y stehen aber einige Konzerne in den Startlöchern. «Einige Unternehmen warten nur noch den richtigen Zeitpunkt ab», schreiben die Berater. Doch ein so starkes Jahr wie 2015 dürfte es nicht werden – ein so gewichtiger Neuzugang wie Sunrise ist nicht in Sicht.